Weiden in der Oberpfalz
20.06.2024 - 15:21 Uhr

Volker Heißmann gastiert mit Udo-Jürgens-Revue in Max-Reger-Halle

Nur 350 Besucher aber Standing Ovations. So lässt sich der Auftritt des Fürther Allroundkünstlers Volker Heißmann in der Max-Reger-Halle in Weiden zusammenfassen.

"Wenn sich Udo Jürgens vor 10.000 Leuten auftreten traute, trau ich mich vor 350 in Weiden auch." Das sollte natürlich lustig klingen, konnte aber nicht über Volker Heißmanns latente Enttäuschung über die geringe Besucherzahl in der Max-Reger-Halle hinwegtäuschen. Viele kennen Heißmann eben nur vom Frankenfasching her als kongenialer Partner von Martin Rassau in deren gemeinsamen Rolle "Waltraud und Mariechen". Dass das talentierte Mariechen aber auch steppen und den legendären Udo Jürgens interpretieren kann, ist vielen so nicht bekannt.

Und dann hatte der Komiker von der Comödie Fürth für seinen Auftritt mit der Thilo Wolf Big Band in der Max-Reger-Stadt auch noch ausgerechnet den Mittwochabend gewählt. "Schön, dass Sie keinen Fußball schauen und ins Konzert gekommen sind." Während der Show hielt er die Fußballfans natürlich mit den Zwischenergebnissen auf dem Laufenden. Auf den Humor des fränkischen Kult-Komödianten musste das Publikum auch an diesem Abend nicht verzichten. Auf Udo Jürgens weißen Bademantel am Ende hingegen schon. Im Publikum begrüßte er "die vielen jungen Frauen und auch solche, die schon länger jung sind."

Dann machte der Mann im Glitzeranzug auf Kumpanei. "Wir Oberpfälzer und Franken verstehen uns schon", sagte er und bezeichnete das Verhältnis als "Hassliebe", wobei er eine Lanze für Norbert Neugirg und dessen Truppe brach, die den Frankenfasching in Veitshöchheim immer mit lockeren Sprüchen aufmischten. Was einigen Franken so nicht nur Spaß mache: "Gell, Herr Söder!"

Heißmann brachte den Weidenern seine ganz persönliche Interpretation von Udo-Jürgens-Songs nahe, und die Fans lauschten mit prüfenden Ohren. Auf bezaubernde Art und Weise surfte er durch Udo Jürgens’ musikalisches Universum. Angereichert waren die Lieder mit humorvollen Anekdoten und persönlichen Erlebnissen des bekannten Franken mit Udo Jürgens. Mit „Griechischer Wein“ ging’s in die Pause. Die Auswahl der Songs dürfte Heißmann nicht leicht gefallen sein. Besonders im zweiten Teil stürzte er sich weniger auf die Gassenhauer, sondern auf Lieder mit Tiefgang. „Illusionen“, das die Sängerin Alexandra getextet hat. „Heute beginnt der Rest deines Lebens“, „Aller Anfang ist schwer“: ganz großes Kino.

In Bandleader und Pianist Thilo Wolf hatte er einen Gleichgesinnten gefunden. Ihm stand eine 14-köpfige Band bei, die ein enormes Spektrum an Klangfarben entfaltete und die unvergessenen Hits in einem faszinierenden Gewand erleben ließ. Unter den Bandmitgliedern waren auch welche, die mit Udo Jürgens selbst lange Jahre lang auf Tournee waren oder mit ihm im Studio zusammenarbeiteten.

Und dann gab es noch den Musical-Darsteller André Sultan-Sade, der von Zeit zu Zeit gemeinsam mit Heißmann im Duett sang. Vor allem dann, wenn auch Songs gespielt wurden, die nicht aus Udo Jürgens Feder stammten. So brachte er sich bei „Singing in the Rain“ ein oder drehte im Finale das wunderschöne „Ich war noch niemals in New York“ in „New York, New York“ um. Am Schluss gab es Stehende Ovationen für Udo Jürgens und Volker Heißmann.

 
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