Dass Baugrund begehrt ist, wussten die Stadträte natürlich vorher. Wie begehrt, das erfuhren sie nach der jüngsten Bauausschuss-Sitzung, in der sie sich auf geeignete Gebiete für den Flächennutzungsplan geeinigt hatten. Denn da – insbesondere nach dem Bericht bei Oberpfalz-Medien – schlugen bei ihnen plötzlich Bauwillige und Grundstücksbesitzer auf. Es sei wohl ein falscher Eindruck entstanden, vermutet CSU-Fraktionsvorsitzender Benjamin Zeitler: dass der Grund sehr bald verfügbar sei – beziehungsweise, dass die Stadt über Grund verfügt, der ihr gar nicht gehört.
In der Stadtratssitzung am Montag stellt Zeitler klar: "Das ist eine langfristige Planung. Hier entsteht nicht sofort neues Bauland. Und es gibt keine Garantie, dass wir es umsetzen können." Zumal auch die Diskussion über die Flächen längst nicht abgeschlossen ist. Das überrascht auch OB Jens Meyer, der im Stadtrat von einer schnellen Bestätigung des Bauausschuss-Beschlusses ausgegangen war. Doch Alois Lukas (CSU) grätscht dazwischen: Besonders im Weidener Osten gebe es noch einige Flächen, die unbedingt mit aufgenommen werden müssten. Alles im Sinne des Ziels "mehr Wohnbebauung, mehr Einfamilienhäuser", wie Zeitler ergänzt.
Soll der Stadtrat tatsächlich noch einmal einen Beschluss des Bauausschusses aufbrechen? Dieser Gedanke behagt Hildegard Ziegler (SPD) nicht, der Ausschuss habe schließlich ausführlich vorberaten. Gisela Helgath (DÖW) mahnt grundsätzlich, "mit Baugebieten sorgsam und sparsam umzugehen". Stefan Rank (Bürgerliste) dagegen verweist auf die lange Vorbereitungszeit – und darauf, dass man die Chance, einen Beschluss nachzubessern, doch auch ergreifen sollte.
Kompromissvorschlag von CSU-Mann Zeitler: Der Beschluss des Ausschusses wird bestätigt, mit den möglichen Ergänzungen soll sich nochmals der Bauausschuss beschäftigen. Nach einstündiger Debatte gibt es dafür einhellige Zustimmung. Dabei zeigt sich auch Baudezernent Oliver Seidel verwundert: "dass sich heute Verwirrtheit manifestiert darüber, was Beschlusslage ist". Oberbürgermeister Jens Meyer stellt ebenfalls fest: "Wir haben uns doch mit allen Flächen auseinandergesetzt." Also auch jenen, die von manchen erst nachträglich für geeignet empfunden wurden."
Zum potenziell neuem Baugrund zählt laut Bauauschuss: Weiden-Ost: 4,7 Hektar östlich Auffahrt Südost-Tangente zur B 22, 7000 Quadratmeter Ecke Schirmitzer Weg/Leuchtenberger Straße (südlich Postkeller) sowie im Nordwesten entlang des Edeldorfer Weges; Gut 4,7 Hektar in den Naabwiesen am Krebsbach (gegenüber Schützenhaus und Edeka für Geschosswohnungsbau); 1,4 Hektar südlich Schustermooslohe (bisheriges Kleingartengebiet); Schließung innerer Baulücke in Rothenstadt; Rehbühl: 7,2 Hektar Am Rehmühlbach sowie Flächen hinüber zum Gewerbegebiet Pfreimter Weiher; Hammerweg: Östlich Schubertstraße.















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