„Versag keine Wohltat dem, der sie braucht, wenn es in deiner Hand liegt, Gutes zu tun“. Dieses Bibelzitat steht auf dem Plakat zu einem weiteren Benefizveranstaltung der vor drei Jahren gegründeten Reihe „Musik und Text“. Diesmal hieß Organisator Wolfgang Göldner dazu in den Räumen des Kunstvereins einen kleinen Kreis überwiegend weiblicher Zuhörer willkommen.
Erstmalig war die Veranstaltungsreihe mit einer Ausstellung von über 20 Exponaten gekoppelt. Für Wolfgang Herzer, den Leiter des Kunstvereins, ist „Kunst ein Asyl für alles Menschliche“. Neben Fotoarbeiten und Scherenschnitten von betroffenen Frauen sexualisierter Gewalt des Kreativkreises von „Dornrose“ wurden ebenso beeindruckende Bilder der Malgruppe des Maria-Seltmann-Hauses unter Leitung von Lothar Babisch präsentiert.
Für den gesprochenen Part sorgte Göldner mit einem albanischen Märchen in drei Teilen. Darin wurde drei verschiedenfarbigen Schmetterlingen jeweils nur der farblich passende von einer weißen Lilie, einer gelben Tulpe und einem roten Klatschmohn Schutz vor dem Regen gewährt. Doch sie wollten nur gemeinsam Unterschlupf. Die Sonne hat Mitleid mit ihnen und schickt wärmende Strahlen zum Trocknen ihrer Flügel. Auf die Menschen übertragen, lautete für Göldner die Lehre daraus: Nicht das Ausgrenzen, weil jemand anders ist, sondern das Zusammenfinden macht das Leben lebens- und liebenswert.
Mit Pop- und Rockmusik begeisterte das ohne Gage auftretende Duo „Soulmate – Stimmen, die berühren“ das Publikum. Allerdings musste die kurzfristig erkrankte Sängerin Denise Lang aus Ingolstadt absagen. Die Griesbacherin Steffi Gröger und die Flossenbürgerin Bettina Mildner interpretierten zur instrumentalen Playback-Begleitung ausdrucksstark und mit Bravour einfühlsame, besinnliche oder auch rockige Lovesongs und religiöse Lieder von den 1960er Jahren bis heute. Die beiden Sängerinnen eröffneten den musikalischen Teil mit „Chapel of Love“ des US-Gesangs-trios „Dixie Cups“. Gemeinsam brachten sie danach „Lean on me“ von Bill Withers und das beliebte Kirchenlied „Amazing Grace“ zum Vortrag.
Im Duett durften hernach weder Rainhard Fendrichs „Weus’d a Herz hast wia a Bergwerk“ fehlen noch der Beat „Proud Mary“ von Creedence Clearwater Revival aus dem Jahr 1969. In der Zugabe erklang das getragene „The Rose“ von Bette Midler. Bei den „Irischen Segenswünschen“ sangen die Zuhörer den Refrain „Und bis wir uns wieder sehen, halte Gott dich fest in seinem Arm“ mit und entließen die Sängerinnen mit stehendem Applaus.
Spenden kommen dem Verein Dornrose zugute. Die Gleichstellungsbeauftragen der Stadt und des Landkreises, Monika Langner und Tamara Prause, hatten die Schirmherrschaft übernommen.
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