Aus den Händen von Finanz- und Heimatminister Albert Füracker erhält Weidens ehemalige und langjährige – über 42 Jahre – SPD-Stadträtin Waltraud Koller-Girke am Freitagvormittag das Bundesverdienstkreuz am Bande. „Eine Würdigung Ihres langjährigen und herausragenden Engagements für unser Gemeinwesen“, sagt Füracker beim Festakt in Nürnberg und gratuliert der 72-Jährigen zu der vom Bundespräsidenten verliehenen hohen Auszeichnung für hervorragende Leistungen für das Gemeinwohl.
Wenige Stunden später ist Waltraud Koller-Girke schon wieder daheim in Weiden und freut sich über die "sehr schöne Verleihung", zu der sie Ehemann Michael Girke und Tochter Tanja Koller begleitet haben. Füracker habe sehr persönliche Worte gefunden und vor allem ihren Einsatz und ihre Vorreiterrolle bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewürdigt. Koller-Girke selbst erinnert sich in diesem Zusammenhang sofort an "ihre Anträge" wie den für die Errichtung des städtischen Kinderhauses Tohuwabohu. "Ich habe in Weiden über Jahre daran mitgearbeitet, genug Kindergartenplätze zu schaffen." Und so lobt auch Füracker: "Sie hatten maßgeblichen Anteil an der Schaffung des Kindergartens Lorenz-Werthmann, des Kinderhortes am Stockenhut und des Kinderhauses in Weiden."
Zudem betonte der Minister, dass sich Koller-Girke unter anderem seit 1968 in der Arbeiterwohlfahrt Weiden, derzeit als Vorstandsmitglied im Orts- und Kreisverband, engagiert. Seitdem habe sie in vielen gemeinnützigen Organisationen in verantwortungsvollen Positionen gewirkt, unter anderem beim Förderverein für Schwerkranke, bei den Freunden und Förderern der FOS/BOS Weiden und beim Förderverein der Regionalbibliothek Weiden, lobt der Minister. Kommunalpolitisch tätig sei sie über 40 Jahre im Stadtrat Weiden gewesen, davon über 30 Jahre als stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende. "Die Geehrte war Sprecherin im Kinder- und Jugendhilfeausschuss und im Klinikumsausschuss", heißt es in der Laudatio.
Große Stücke hält auch Ex-Oberbürgermeister Kurt Seggewiß auf die Vollblut-Kommunalpolitikerin, die sich stets für soziale Schwache besonders engagierte. Er hat sie für das Bundesverdienstkreuz am Bande vorgeschlagen. Und wo findet die Auszeichnung nun daheim in Weiden ihren Platz? "Das Kreuz ist riesig. Es hat seinen Platz im Etui", sagt Waltraud Koller-Girke bescheiden. Nur die Miniatur-Ausführung könnte eventuell mal zu sehen sein: eine kleine Anstecknadel. "Die werde ich mir vielleicht bei Gelegenheit mal an den Blazer heften."
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