Weiden in der Oberpfalz
04.10.2018 - 11:36 Uhr

Es war Liebe auf den ersten Blick

Weiden und Annaberg-Buchholz feiern Deutsche Einheit mit Städtepartnerschaftstreffen

Städtpartnerschaftstreffen mit Annaberg-Buchholz im Kulturzentrum Hans Bauer. Die beiden Oberbürgermeister besiegeln die Freundschaft mit eisernen Ringen. Bild: Kunz
Städtpartnerschaftstreffen mit Annaberg-Buchholz im Kulturzentrum Hans Bauer. Die beiden Oberbürgermeister besiegeln die Freundschaft mit eisernen Ringen.

"Annaberg-Buchholz ist in unserem Herzen", betonte Oberbürgermeister Kurt Seggewiß am Mittwoch. Gleich zu Beginn kritisierte er einen Artikel der FAZ, in dem junge Deutsche die Abschaffung dieses Feiertages forderten. "Da wurden junge Leute befragt, die diese Zeit gar nicht miterlebt haben, denen jede Beziehung dazu fehlt."

Bundeskanzler Helmut Kohl habe damals die Zeichen der Zeit erkannt, das kurze Zeitfenster des Zusammenbruchs des kommunistischen Systems genutzt und die Wiedervereinigung durchgesetzt. Natürlich hätten die europäischen Länder - allen voran Großbritannien - Angst vor einem Wiedererstarken Deutschlands gehabt. Wie der Rathauschef im Kulturzentrum Hans Bauer bedauerte, werde heute leider immer noch in den Kategorien Ost und West gedacht. Und daran trage die Politik selber schuld."Da gibt es einen Ostbeauftragten im Bundestag. Das verstehe ich nicht. Eigentlich müsste er heißen: Beauftragter für gleiche Lebensverhältnisse in Ost und West." Schließlich gebe es in beiden Teilen Gebiete in denen es wirtschaftlich nicht so brummte.

"Wir Weidener haben jahrzehntelange Erfahrung mit Städtepartnerschaften." Es sei immer wieder schön, wenn die Bürgermeister dieser Städte zusammen stünden und die Europafahne voran trugen. 28 Jahre Partnerschaft mit Annaberg-Buchholz nannte er Liebe auf den ersten Blick. Es sei Wunderbares entstanden: Freundschaften und intensive Treffen. "Wir besuchen uns auf Augenhöhe und lernen viel voneinander."

Dann präsentierte Seggewiß ein Geschenk aus dem Erzgebirge, das er 2015 bekommen hatte und das zwei zusammengeschmiedete Ringe zeigt. "Man kann sie nicht trennen kann." Der Weidener Rathauschef sprach von einem ganz starken Symbol.

Sein Amtskollege aus Annaberg-Buchholz, Rolf Schmidt, unterstrich die vielen Verbindungen auf zahlreichen Ebenen zwischen Vereinen, Verwaltungen, Firmen, Institutionen und Kirchen. "Viele Bürger aus Weiden und aus Annaberg-Buchholz halten unsere Partnerschaft am Leben. Wir wollen bewusst zusammenrücken." Schmidt: "Besinnen wir uns auf das Verbindende, darauf, dass wir in Frieden und Wohlstand leben und lassen wir uns nicht von welchen auch immer gearteten politischen Akteuren auseinander treiben."

Diese Städtepartnerschaft sei ein wunderbares Beispiel dafür, dass hier mit Kreativität Menschen und Regionen verbunden würden. "In unseren beiden Städten haben wir viel getan, um Menschen in West und Ost zueinander zu bringen." Warum? "Weil wir uns ohne Vorurteile und aufgeschlossen begegnet sind." Es spielten die "Swinging Harmonistis".

 
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