Weiden in der Oberpfalz
19.09.2019 - 14:55 Uhr

Die Wechseljahre

Typische Symptome und was dann hilft

Wie umgehen mit den Wechseljahren? Hormone sind Thema bei der NOGEM:. Bild: RFBSIP – stock.adobe.com
Wie umgehen mit den Wechseljahren? Hormone sind Thema bei der NOGEM:.

In den Wechseljahren leiden viele Frauen unter Hitzewallungen, emotionalen Verstimmungen oder Schlafstörungen. Die Anzahl an Eizellen in den Eierstöcken ist mit der Geburt festgelegt. «Ab Eintritt in die Regelblutung werden jeden Monat Eizellen verbraucht – irgendwann ist das Reservoir geleert», erklärt Sybille Görlitz-Novakovic, Berliner Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe gegenüber der Deutschen Presseagentur. «Das ist der Beginn der Wechseljahre.»

Meistens werde die Hormonproduktion nicht von einen auf den anderen Tag eingestellt. «Sie wird vielmehr langsam heruntergefahren. Erste Anzeichen für den Beginn der Wechseljahre sind oft Blutungsstörungen und ein unregelmäßiger Zyklus», sagt die Expertin. Dann bemerken Frauen die ersten Symptome: Neben den typischen Anzeichen eines Östrogenmangels seien viele Patientinnen sehr dünnhäutig und erkennen sich selbst kaum noch wieder.

Welche Beschwerden wie stark auftreten, ist verschieden. Die Therapie sollte darauf angepasst sein: «Manche Frauen leiden sehr unter den Symptomen und setzen große Hoffnung in die Einnahme von Hormonen», sagt Görlitz-Novakovic. «Andere haben nur alle paar Tage einen Hitzeflash, da können auch pflanzliche Präparate helfen.» Wichtig ist aus Sicht der Expertin, mit Ärzten offen über die Beschwerden zu reden. Neben der medizinischen Behandlung können Frauen selbst Maßnahmen ergreifen, um Beschwerden zu lindern: «Wenn Patientinnen sich in erster Linie müde und abgeschlagen fühlen, können eine gute Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel helfen», sagt die Ärztin. Und regelmäßig Sport treiben, Yoga oder Pilates.

Männer im Wechsel

Männer können auch in die Wechseljahre kommen – der Begriff wird hier seltener verwendet. «Zum Beispiel berichten Männer, dass es zu einer allgemeinen Verschlechterung des Wohlbefindens gekommen ist, sie stärker schwitzen, Schlafstörungen und stärkere Stimmungsschwankungen haben», erklärt Professor Frank Sommer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit. Zudem könne es zu einer abnehmenden Libido oder Erektionsstörungen kommen.

Bei Männern sind genauso die Hormone verantwortlich: In der Regel liege es am Testosteron, sagt Sommer. Zudem spielen individuelle körperliche Veränderungen in dieser Altersphase eine große Rolle. «Es nimmt nicht nur die Muskelkraft ab, sondern auch der Bauchumfang langsam zu. Das sogenannte schlechte Bauchfett ist zusätzlich dafür verantwortlich, dass das Testosteron in weibliche Hormone verstoffwechselt wird», erklärt Sommer. Vorbeugen können Männer, indem sie auf ihren Lebensstil achten, sich regelmäßig bewegen, muskelstimulierende Übungen ausführen, auf eine ausgewogene Ernährung setzen und Stress vermeiden. Bei sehr starken Beschwerden sei eine Behandlung mit Medikamenten oder Hormonen möglich. (dpa/tt)

Schwerpunktthema

Um Testosteron und Östrogene geht es auch beim NOGEM-Schwerpunktthema „Männer- und Frauengesundheit“ am Sonntag, 29. September.

Details siehe Programm

 
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