"Ursprünglich wollten wir nach einfachen Möglichkeiten suchen, den Max-Reger-Park und die Kurt-Schuhmacher-Allee für Frauen sicherer zu gestalten", sagte Frauenunions-Vorsitzende und Stadträtin Eva Nitsche. Die FU hatte zur Podiumsdiskussion rund um die Sicherheitslage in Weiden geladen. Rund 30 Zuhörer waren am Donnerstagabend in den Hörsaal der OTH gekommen. Mittlerweile, sagt Nitsche, habe sich das Thema über das Hashtag und NOC ausgeweitet, und sogar der ZOB sei nicht ausgenommen.
Ziel des Abends sei es daher, neutral über Zahlen, Daten und Fakten zu informieren. Aber man wolle auch nach kreativen Möglichkeiten suchen, wie Gewalt möglichst verhindert werden könne. Und welche Voraussetzungen es brauche, um sich mit Genuss in der Stadt bewegen zu können.
Viele Zahlen – und Lösungen?
Zahlen und Fakten wurden im Laufe der zweistündigen Podiumsbeiträge wohl genannt, Lösungen blieben jedoch auf der Strecke. Nitsche ging als Frauenärztin global auf die sexuelle Gewalt gegenüber Frauen ein und forderte in erster Linie Verständnis mit den Opfern. Was können wir hier als Stadtgesellschaft verbessern, welche Anregungen braucht es? "Was ist denn los in unserer Stadt?", fragte Nitsche angesichts der vermehrten Gewalttaten.
Wie kommt man aus der Situation heraus? Benjamin Zeitler, Fraktionsvorsitzender der CSU im Stadtrat, sprach als Moderator die Rolle der Politik an. "Hier geht es darum ein Klima zu schaffen, das das Thema nicht hochbefördert." Es sei aber wichtig, über Fakten zu reden. Dies tat dann Polizeidirektor Markus Fuchs. Aus polizeilicher Sicht sei die Sicherheitslage in Weiden gut bis sehr gut. Dafür sorge auch die Polizei mit einer überdurchschnittlichen Aufklärungsquote von mehr als 70 Prozent. Während die Zahl der Straftaten sich gegenüber den Vorjahren nicht abhebt, sei es aber Tatsache, dass jede dritte Straftat von einem Nichtdeutschen begangen werde und hier eine erhebliche Steigerung zu verzeichnen sei.
Hilfe für Gewaltopfer
"Wer kümmert sich um die Opfer?", fragte Zeitler und brachte damit Josef Wittmann und Ulrike Weber ins Gespräch. Wittmann als ehemaliger Polizeidirektor berichtete über seine Funktion im "Weißen Ring", der sich unbürokratisch der Opfer annimmt. Hier sei auf Weiden bezogen das Aufkommen nicht auffällig. Weber führt die Beratungsstelle "Dornrose". Sie bekomme zu hören, dass es für Frauen unangenehm sei, speziell nachts durch den Park zu gehen.
Kioskbetreiber Dieter Held mahnte zu mehr Polizeipräsenz zwischen NOC und ZOB und in den Park. "Idioten gibt es in jeder Nationalität, und die wissen, dass ihnen nichts passiert", so die Aussage von Held. Daniel Zienert als Betreiber des Hashtag befand, dass die Jugend auch einen Ort brauche, an dem sie zusammen kommen könne.
Die Kernbotschaft des Abends sei nach Zeitlers Worten, dass es in Weiden eine "gute Sicherheitslage" gebe, Verlass auf die Polizei sei und man ein Netz an Hilfe vorfinde. Zu einer Diskussion hierüber kam es nicht. Die Zeit war fortgeschritten. Gespräche zwischen Zuhörern und Diskussionsteilnehmern verlegten sich daher in den Vorraum des Hörsaals.
Aus der Weidener Polizeistatistik 2023
- 2384 Straftaten insgesamt (niedrigster Wert der letzten zehn Jahre)
- Aufklärungsquote der Polizei über 70 Prozent
- 1535 ermittelte Tatverdächtige
- Davon 1033 Deutsche, 502 Nichtdeutsche
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