Weiden in der Oberpfalz
22.03.2024 - 10:23 Uhr

In Weiden ist kein Platz für Rassismus

Noch immer werden Menschen wegen ihres Aussehens diskriminiert, bedroht, angegriffen oder getötet. Auf dem Macerataplatz machten am Donnerstagabend rund 50 Demonstranten darauf aufmerksam.

Das Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte hatte am Donnerstagabend, am internationalen Tag gegen Rassismus, mit dem Bündnis für eine offene solidarische Gesellschaft und dem Integrationsbeirat der Stadt zu einer Kundgebung auf dem Macerataplatz aufgerufen. Dabei sollte daran erinnert werden, dass noch immer Menschen wegen ihres Aussehens diskriminiert, bedroht, angegriffen oder getötet werden. Vorläufige Zahlen des Bundesinnenministeriums zeigten eine Zunahme von 73 Prozent von gewalttätigen Übergriffen auf Unterkünfte für Geflüchtete im Vergleich der Jahre 2022 und 2021.

Versammlungsleiter Moritz Egeter machte den rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit aufrüttelnden Worten bewusst, dass wohl jede einzelne Person in der Gesellschaft von Rassismus geprägt sei und dieser Zustand geändert werden müsse. Stadträtin Sema Tasali Stoll sprach im Auftrag des Oberbürgermeisters. Sie stellte die Situation heraus, dass es 64 Jahre nach Ausrufung des UN-Antirassismustags noch immer und zunehmend gegen Rassismus und Nationalismus Widerstand zu leisten gelte.

Der Beitrag des Frauenhauses erfolgte auf auf Arabisch und wurde anschließend ins Deutsche übertragen. Frauen seien in einer rassistischen Gesellschaft am stärksten von Diskriminierung betroffen. Ein kleines Mädchen verteilte Sticker zur Weidener "Istanbul-Konvention-jetzt-Kampagne". Naima Mohammed Omar vom Integrationsbeirat erläuterte, wie es vom Rassismus betroffenen Menschen ergehe.

Veit Wagner bezog für Weiden ist bunt und Amnesty Position zum Alltagsrassismus. "Wir können nichts dafür, dass wir so viel rassistischen Unsinn beigebracht bekommen haben." Er betonte, dass vorgefasste Urteile, von woher auch immer, schwerwiegende Folgen haben könnten. Herbert Schmid begleitete die Veranstaltung mit Saxofon und Gitarre. Thomas Wipper zeigte die rassistischen Auswirkungen des sogenannten Migrationspakts und der Europäischen Zuwanderungsreform GEAS auf.

 
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