"Es geht voran, Weiden West IV ist längst keine Utopie mehr. Wir biegen in die Zielgerade ein", sagt Nicolas Lahovnik, Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt. Weil die Vorplanung für Betriebsansiedlungen oft Jahre im voraus beginnt, geht die Stadt laut Lahovnik jetzt "offensiv in die Vermarktung" der zukünftigen neuen Industrieflächen.
Geradezu ideale Rahmenbedingungen bietet dafür die "Expo Real" in München, die europaweit größte internationale Fachmesse für Immobilien und Investitionen. Unter dem Dach des Ausstellungsbereichs der Metropolregion Nürnberg ist die Stadt mit einem Ausstellungsstand vertreten. "Wir nutzen die Sogkraft der Metropolregion", begründet der Wirtschaftsförderer die Standortwahl. Lahovnik war zusammen mit seinem Kollegen, dem stellvertretenden Kämmerer Rudolf Hölzl, zum Messeplatz nach München gekommen. Drei Tage lang dauert die Veranstaltung. Es ist eine Messe mit enormen Dimensionen. Die 65 000 Quadratmeter Gesamtfläche belegen sechs Hallenkomplexe.
Hunderte Experten
500 Experten bestreiten das Konferenzprogramm. Internationaler geht es nicht mehr. Meistens wird englisch gesprochen, aber bei Ausstellern aus 35 Ländern sind auch viele andere Sprachen zu hören. Dass sich Weiden dem Ausstellungsbereich der Metropolregion angeschlossen hat, bringt viele Vorteile mit sich. "Wir profitieren von der gesamten Infrastrukturausstattung des Ausstellungsbereichs der Metropolregion, beginnend bei Catering bis hin zur Technik", stellt Lahovnik fest. An zentraler Stelle gibt es auch gleich am ersten Tag eine Podiumsdiskussion an der Lahovnik teilnimmt. Unter Moderation von Christa Standecker, Geschäftsführerin der Metropolregion, diskutiert er unter anderem mit dem Ratsvorsitzenden der Metropolregion, dem Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke. Mit dabei auch der Wirtschaftsreferent von Nürnberg Michael Fraas. Rasch nutzt dabei der Vertreter der Stadt Weiden die günstige Gelegenheit, für das neue Gewerbegebiet Werbung zu betreiben. "Wir liegen am Drehkreuz der A6, die den gesamten östlichen Raum erschließt", stellt Lahovnik fest. Die Grenznähe sei früher ein Nachteil gewesen und heute zum Vorteil geworden. "50 Hektar Industriefläche werden in den nächsten zwei Jahren bebaubar gemacht." Die OTH Amberg-Weiden, das digitale Gründerzentrum und das E-House sowie der Wissenschaftstag der Metropolregion im kommenden Jahr waren weitere Stichworte im Diskussionsbeitrag des Weideners.
Gezielt ansprechen
Im Publikum am Stand der Metropolregion befand sich auch Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly. Ein ausführliches Interview mit ihm war der nächste Programmpunkt dieses Ausstellungsbereichs. Lahovnik und Hölzl wechselten sich bei der Betreuung des Ausstellungsstandes laufend ab. "Wir wollen hier nicht warten bis jemand uns anspricht, sondern gehen gezielt auch auf andere zu", sagte Hölzl. Wichtig seien dabei vor allem die Projektentwickler, ergänzte Lahovnik. Seltener als früher würden Unternehmen direkt selbst ihre Ansiedlungen planen, sondern dafür Dritte beauftragen. Und genau diese wären sehr zahlreich bei der Expo Real vertreten. Der Messeauftritt der Stadt Weiden erfolgt unter dem von der Wirtschaftsförderung entwickelten Logo "Top Job Area". Auch eine eigene Internetseite www.wirtschaft-weiden.de gibt es dafür.
Wichtig ist es für Lahovnik auch möglichst viele persönliche Kontakte zu knüpfen. Wenig störe dabei, dass derzeit noch kein Quadratmeterpreis für West IV genannt werden könne, denn: "Manchmal ist es wirksamer den Ehepartner des Betriebsinhabers zu überzeugen als über Geld zu reden". Trotz der aktiven Werbung um neue Investoren stellt Lahovnik fest: "Wir wollen mit dem neuen Gewerbegebiet auch Expansionsmöglichkeiten für die vorhandene einheimische Wirtschaft bieten".
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