Weiden in der Oberpfalz
Update 26.09.2021 - 23:14 Uhr

Weidener AfD-Kandidat Manfred Schiller wohl knapp gescheitert

Manfred Schiller im Bundestag? Die Chance dafür war gar nicht schlecht. Doch am Ende reicht es für den Direktkandidaten der AfD offenbar nicht ganz.

Manfred Schiller hofft am frühen Abend noch auf den Einzug ins Bundesparlament. Bild: Kunz
Manfred Schiller hofft am frühen Abend noch auf den Einzug ins Bundesparlament.

Zwischenjubel in der vollbesetzten AfD-Geschäftsstelle in Weiden: Die jüngste TV-Hochrechnung gibt der Partei 10,3 Prozent. Nur noch 0,2 Prozentpunkte mehr, und Manfred Schiller wäre wahrscheinlich im Bundestag.

Am Ende wird’s aber wohl doch nichts mit dem dritten Weidener Bundestagsabgeordneten neben Albert Rupprecht und Uli Grötsch. Gegen 23 Uhr berichtet Schiller, dass 14 AfD-Kandidaten auf der Landesliste das Ticket nach Berlin lösen – „und ich bin der 15.“. Damit immerhin erster Nachrücker. Ein wenig enttäuscht sei er jetzt trotzdem, bekennt der 60-Jährige.

Zum Ergebnis der Partei meint er: „Wir haben ein relativ solides Ergebnis. Ein bisschen mehr hätten wir uns vielleicht erwartet gehabt. Aber wir sind zufrieden. Ich hätte mit 12 bis 13 Prozent für die Bundespartei gerechnet. Aber es ist nicht eingetreten.“ Schiller begründete das ein wenig mit der „allgemeinen Stimmungsmache“ gegen die AfD.

Noch wisse keiner, wer den Bundeskanzler stellen werde und damit für die Regierungsbildung beauftragt werde. Am Wahlabend hoffte der Weidener auf eine Schwarz-Gelb-geführte Koalition. "Wenn es die Linken nicht schaffen sollten, schaut natürlich die Sache wieder ganz anders aus. Dann könnte es für Schwarz-Gelb komplett reichen." Eine bürgerliche Koalition würde sich seiner Meinung nach auf alle Fälle günstiger auswirken auf die Region. "Wir kommen momentan politisch zu sehr vom Faktischen ab. Klima, Corona und Gendern bis zum geht nicht mehr." Andere wichtige Dinge wie Industrie, Pflege, Migration oder Arbeitsmarkt blieben außen vor.

Oberpfalz26.09.2021
 
Kommentare

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Alexander Zimmermann

Das ist aber schade. Kann der gute Herr Schiller wohl keine 10.000,- € Diät in Berlin genießen (exkl. Angestellte, Nebenkosten- und Einkünfte). Dann wird er wohl weiterhin sein HiFi-Fachgeschäft betreiben müssen. :(

27.09.2021
Dr. Jürgen Spielhofen

Wohl dem der ein eigenes Standbein hat und finanziell unabhängig ist. - Für mich ein ernsthaftes Auswahlkriterium bei einer Wahl.

27.09.2021
Reinhard Schieder

Schiller ist der Vertreter einer in weiten Teilen rechtsextremistischen Partei.
Wieso gibt der Neue Tag solchen Personen ein Forum?
Eine gute Nachricht: Es scheint (Stand 23:00) so, dass Schiller zum Wohle der Region nicht in den Bundestag kommt.

26.09.2021
Dr. Jürgen Spielhofen

Überlassen Sie doch den Journalisten und deren Pressefreiheit, ob die Herrn Schiller (der immerhin als Dritter auf dem Wahlzettel stand) interviewen oder nicht. Oder wollen Sie denen auch noch den Mund verbieten?

27.09.2021
Reinhard Schieder

„Was uns jedoch alle eint, ist unsere Überzeugung, dass die AfD eine Gefahr für unser Land ist.“
Der Aufruf stammt von 60 jüdischen Verbänden. Darunter befinden sich der Zentralrat der Juden, der World Jewish Congress, die Rabbinerkonferenz sowie diverse Landesverbände und Gemeinden.
Im Kontext dieser Aussagen und unserer unsäglichen Vergangenheit mit Rassismus und Rechtsextremismus
müssen sich Journalisten Ihrer Verantwortung bewusst werden.
Da Sie, als bekannter vom Verfassungsschutz beobachteter Rechtsextremist, Schiller hier verteidigen bestätigt dies meine Aussage nur umso deutlicher.

27.09.2021
Dr. Jürgen Spielhofen

Habe nichts dagegen, wenn ich beobachtet werden sollte, weil ich nichts zu verbergen habe: umso länger desto besser, weil damit umso deutlicher wird, dass Ihre dreiste und unbegründete Behauptung - dass ich Rechtsextremist bin - keine Bestätigung erfährt.

27.09.2021
Reinhard Schieder

Lieber Hr. Spielhofen, bleiben Sie bei der Wahrheit.
Im März 2020 wurde Der Flügel vom Bundesamt für Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung“ eingestuft.
D.h. Sie werden nicht beobachtet um dabei herauszufinden ob Sie ein Rechtsxtremist sind, sondern Sie werden gerade deswegen beobachtet weil Sie einer sind.
An anderer Stelle im Onetz Chat hatten Sie im Übrigen auch bestätigt, dass Sie glauben Deutschland hätte keine Verfassung. Das ist auch die Haltung der sogn Reichsbürger.

28.09.2021
Dr. Jürgen Spielhofen

Wie Sie wissen hat sich der Flügel längst aufgelöst. Meine kurze Einlassung zum Thema Verfassung bezog sich auf Artikel 146 unseres Grundgesetzes wo dies klar geregelt wird. Im Übrigen ist die AfD an keiner Änderung des GG interessiert, weil dies - unter den derzeitigen Machtverhältnissen - nur einen Linksrutsch des GG bedeuten könnte. Diese Überlegung ist auch dem Verfassungsschutz bekannt und von daher haben wir auch nichts zu befürchten.

28.09.2021
Reinhard Schieder

Die Löschung einer Internetseite soll Rechtsextremisten zu Menschenfeunden machen? Dass ich nicht lache.
Die Mitglieder des rechtsradikalen Flügels werden weiter beobachtet also auch Sie.
Ich bin absolut dagegen, Rechtsextremisten sowie solchen, die sich von Rechtsextremisten wie Ihnen protegieren lassen, irgendeine Plattform zu geben um Lügen und Propaganda zu den Menschen zu tragen.
Warum bekennt der neue Tag sich nicht zu seiner Verantwortung?

28.09.2021
Dr. Jürgen Spielhofen

Da ich nirgendwo Seiteninhaber bin kann ich auch keine Internetseite löschen. Wie gesagt: die Beobachtung durch den VS stört mich nicht, wenn aber Sie daran Freude haben möchte ich Ihr bescheidenes Glück nicht stören.

28.09.2021
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