Thomas Andonie ist Bundesvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Er berichtet im Interview von seinen Erlebnissen beim Weltjugendtag in Panama.
ONETZ: Wie war’s beim Weltjugendtag?
Thomas Andonie: Der Weltjugendtag war unglaublich vielfältig und intensiv. Besonders schön waren die Begegnungen, die herzliche Gastfreundschaft und die Momente mit vielen Pilger*innen aus aller Welt. Die Gruppen aus Deutschland waren bereits die Woche zuvor zu den Tagen der Begegnungen in Diözesen in Zentralamerika.
ONETZ: Was hat Sie dort am meisten beeindruckt?
Thomas Andonie: Besonders beeindruckt haben mich die Menschen vor Ort, insbesondere die Indigenen. Diese Minderheit im Land leidet unter großem Druck und wird stark ausgegrenzt. Wie sie trotzdem in einer stark solidarischen Gemeinschaft für ihre Rechte einstehen und von der Kirche durch das Hilfswerk Adveniat dabei bestärkt werden und ihren zustehenden gesellschaftlichen Raum kämpfen, ist beeindruckend. Berührt hat mich auch, wie beim internationalen "Youthhearing" des BDKJ so viele junge Menschen teilgenommen haben und sich für eine bessere Welt einsetzen.
ONETZ: Ein Thema war Umweltschutz. Ist das etwas, was die Kirche in Zukunft weiter beschäftigen wird?
Thomas Andonie: Die katholischen Jugendverbände im BDKJ setzen sich ja seit vielen Jahren stark mit Fragen der Nachhaltigkeit auseinander. Hier gibt es auch gute Materialien, damit sich jede*r selbst mit dem Thema Umweltschutz auseinandersetzen kann. Auch die Gemeinden und Diözesen setzen sich dafür ein. Seit "Laudato Si" (einem Buch von Papst Franziskus, Anmerkung der Redaktion) ist das Thema bekannter – auch außerhalb der Kirche. Da die Verantwortung für die Schöpfung eine wichtige Zukunftsfrage für alle ist, bleibt die Kirche in Deutschland und weltweit an dem Thema dran.
ONETZ: Was nehmen Sie vom Weltjugendtag für Ihre Arbeit beim BDKJ mit?
Thomas Andonie: Vor allem nehme ich hier mit, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen jungen Menschen weltweit ist. Hier sehe ich unsere 72-Stunden-Aktion von 23. bis 26. Mai 2019 als nachhaltige Weiterführung der Begegnungen. Das Hilfswerk Adveniat unterstützt da gemeinsame Projekte zwischen Deutschland und Lateinamerika. So wie die jungen Menschen in Panama grenzenlos miteinander feierten, beteten und diskutierten, so zeigen sie dem Hass und der Spaltung in der Welt, dass sie gemeinsam die Welt zu einem besseren Ort machen wollen – und können.
ONETZ: Der nächste Weltjugendtag ist 2022 in Lissabon. Sind Sie wieder dabei?
Thomas Andonie: Hoffentlich!
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