Schmerzlich vermissten viele Weidener heuer die mitternächtliche Musik und die Christmette an der „Heiligen Staude“, der kleinen Kapelle im dichten Wald hoch auf dem Fischerberg. Viele mussten mit ihrer teils jahrzehntelangen Familientradition brechen, die Kapelle am Heiligen Abend zu besuchen.
Trotzdem ließen es sich vor 21 Uhr Hunderte Menschen nicht nehmen und kamen mit Laternen, Taschenlampe und Fackeln an das kleine Kirchlein und erlebten dort den Zauber der Heiligen Nacht. Junge Leute hatten Glühwein und Tee mitgebracht. Viele beteten. Wie bereits viele Jahre zuvor hatten Karl-Heinz und Victoria Schieder sowie Ursula Breinbauer und Cornelia Hofmann mit ihren Familien die Kapelle liebevoll geschmückt. An einem Weihnachtsbaum neben dem Eingang glänzten Christbaumkugeln und Kerzen.
Die Kapelle „Zur Heilige Staude“ ist aus Granitsteinen erbaut. Erstmals wurde sie von dem Amberger Bürger Hans Klopfer vor 1470 erstellt. Infolge von Religionsstreitigkeiten knapp hundert Jahre später zerstört, wurde das Kirchlein 1953 wieder aufgebaut. Seither pilgern alljährlich zur Mitternachtsmesse Hunderte aus Weiden und dem Umland in der Heiligen Nacht in den Wald oberhalb des „Butterhofs“ und der Wetterstation.
Hoffentlich waren die Hunderte Menschen nur aus zwei Haushalten und der Glühwein alkoholfrei.
Ansonsten wär's teuer geworden und die Hunderte wären im Artikel auf der Seite vorher mit den Corona-Sündern gelandet. Der Artikel mit den zwei Männern, die mit ihren Kindern am Kepler Fußball gespielt haben oder den fünf Personen aus fünf Haushalten am 1. Weihnachtsfeiertag um Acht in einer Wohnung oder den neun Personen, die zwischen Neun und Fünf ohne begründete Ausnahme außerhalb einer Wohnung waren.
So schnell könnten aus Heiligen Sünder werden.
https://www.onetz.de/oberpfalz/weiden-oberpfalz/weidener-polizei-erwischt-corona-suender-id3155854.html
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