Andreas Gmeiner von der SoLaWi Plus, einer solidarischen Landwirtschaft aus der unmittelbaren Nachbarschaft, die regionale, saisonale und frisch geerntete Bio-Gemüsesorten anbietet, hatte zum Filmgespräch ins "Neue Welt Kinocenter" geladen. Hier diskutierte er mit Christopher Kick von der SoLaWi Letzau, Kerstin Paul von der SoLaWi Amberg-Sulzbacher Land und Kerstin Manner von der Ökomodellregion Naturpark Oberpfälzer Wald darüber, ob Landwirtschaft solidarisch überhaupt funktionieren kann.
Zuvor schauten sich alle die von Annekatrin Hendel produzierte Dokumentation "Das Kombinat" an. Über einen Zeitraum von neun Jahren hatte das Filmteam das Kartoffelkombinat in München auf dessen bewegender Reise von der idealistischen Idee zur größten solidarischen Landwirtschaft in Deutschland begleitet. Im Nachgang besprochen wurde natürlich der Film. Natürlich nutzte Manner die Gelegenheit, die von ihr vertretene Ökomodellregion und die landwirtschaftlichen Ziele, insbesondere beim biologischen Anbau, vorzustellen.
Die Gesprächsrunde ging auch der Frage nach, ob eine Ökomodellregion solidarische Landwirtschaftsformen, die auch wirtschaftlich orientiert sein müssten, überhaupt unterstützen sollten. Tenor war, dass sich jeder Akteure in diesem Wirtschaftsgebilde, das sozial und ökologisch ausgerichtet sei, sich nicht aus kapitalistischen Gründen, sondern nach seinen jeweiligen Bedürfnissen beteiligt. Ob's funktioniere, sei abzuwarten.
Im Film ging es auch um Pioniere, die ein ganz anderes Wirtschaftssystem schaffen wollten, eine Alternative zur kapitalistischen Produktionsweise. Keiner wusste, wer am Ende von dieser Produktion profitieren werde. Von der Arbeitsaufteilung glich das Kombinat einem ganz normalen Wirtschaftsunternehmen, wenngleich die Ausrichtung betriebswirtschaftlich ganz anders sei. Es tauchten ganz konkrete gärtnerische und persönliche Probleme auf und plötzlich stand das Projekt kurz vor dem Scheitern.
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