Understatement. Das ist der Begriff, der einem zu Alexander Pausch in den Sinn kommt. Zurückhaltung, Bescheidenheit oder bewusste Untertreibung – jede dieser deutschen Entsprechungen beschreibt, wie Alexander Pausch auftrat. Immer wieder kam ihm ein Spruch von der „Angst um das bisserl Leben“ mit einem Schmunzeln über die Lippen, meist wenn er von gefährlichen Situationen sprach. Die bewusste Untertreibung schlechthin, denn Alexander Pausch liebte das Leben und schätzte es als schützenswertes, höchstes Gut der Menschen über alles. Sein eigenes endete jäh und viel zu jung. Der Redakteur bei Oberpfalz-Medien starb am Ostermontag unerwartet im Alter von nur 57 Jahren.
„Man darf scho dumm sein, man muss sich nur zu helfen wissen“, war ein anderer Scherz, wenn ihm etwas besonders Kniffliges gelungen war. Understatement in Reinform, denn gerade sein tiefes Wissen auf allen Gebieten und sein analytischer Scharfsinn zeichneten sein berufliches Wirken aus. Die Grundlagen dafür hatte sich der gebürtige Weidener nach dem Abitur am Kepler-Gymnasium in Studien der Politikwissenschaften und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München erworben.
Außen- und Sicherheitspolitik, soziale Fragen und ethische Diskurse blieben seine großen Themen auch bei Oberpfalz-Medien, wo er nach Beginn eines Volontariats 1996 rasch von der Lokalredaktion in die Politikredaktion, heute Zentralredaktion, wechselte. Beruflich wie privat wandelte er zwischen den Welten. Der heimatverbundene Oberpfälzer war lange Jahre Beobachter der Münchener Sicherheitskonferenz, pflegte Kontakte zu Diplomaten, Generälen, Politikern und hochrangigen Geistlichen auf internationaler Ebene. Sein Zeitungskürzel (paa) stand für zuverlässige Informationen aus erster Hand. Von Krisenherden wie dem Kosovo und dem Nahen Osten berichtete er nach Touren, die nachhaltigen Eindruck bei ihm hinterließen.
In Damaskus lernte Alexander Pausch seine spätere Frau kennen. Mit der Theaterwissenschaftlerin und Autorin Dalal Makari-Pausch verband ihn fortan der Einsatz für Menschen in Not und gegen Unrecht in der Welt. Stets im Stillen, wie es auch seine Frau beschreibt: „Er war Licht. Er hat geleuchtet für andere. Sein Name war für ihn nicht wichtig.“ Ein Herzensanliegen blieb ihm die Arbeit der Caritas mit Hospital und Kinderheim in Betlehem, zudem begleitete er eng die Gedenkstättenarbeit in Flossenbürg. In Weiden engagierte sich der Katholik unter anderem als Ministrantenbetreuer in St. Josef und als Kampfrichter beim Schwimmverein.
Alexander Pausch hinterlässt neben seiner Frau eine gemeinsame Tochter. Eine Trauerfeier findet am Mittwoch, 19. April, um 9 Uhr in St. Josef statt. Die Beisetzung ist im Familienkreis vorgesehen.
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