Weiden in der Oberpfalz
16.04.2024 - 11:29 Uhr

Weidener Literaturtage: "Mittsommertage" mit dunklen Wolken

Der Berliner Autor Ulrich Woelk liest bei den Weidener Literaturtagen aus seinem aktuellen Buch. Darin geht es um eine Ethikprofessorin mit geheimnisvoller Vergangenheit.

Ulrich Woelk liest in der Regionalbibliothek aus seinem aktuellen Werk. Bild: Kunz
Ulrich Woelk liest in der Regionalbibliothek aus seinem aktuellen Werk.

Die Weidener Literaturtage waren heuer klar von Männern dominiert. Am Samstagabend gastierte der in Köln aufgewachsene Ulrich Woelk (Jahrgang 1960) in der Regionalbibliothek, um dort unterm Dachstuhl aus seinem jüngsten Buch "Mittsommertage" vorzulesen. "Ich dachte, das Wetter passt heute sehr schön zum Termin. Als ich von Berlin hierher gefahren bin, fand ich, dass es ein schöner Sommertag war. Eine schöne Kombination."

Woelk ist Seiteneinsteiger. Er hatte nämlich nach dem Physikstudium in Tübingen einen ganz anderen Berufsweg gewählt: Nachdem er 1991 an der TU Berlin promoviert hatte, arbeitete er bis 1994 als Astrophysiker. Allerdings war bereits 1990 sein Roman "Freigang" erschienen. Zuletzt hatte er mit großem Erfolg den Roman "Der Sommer meiner Mutter" veröffentlicht, der auf der Longlist des deutschen Buchpreises stand und in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Das gab den Ausschlag, dass er heute als freier Schriftsteller in Berlin lebt.

"In diesem Buch spielt letztendlich eine Hitzewelle eine Rolle", sagte er. Die Zeit, in der sein Roman spielt, sei genau festgelegt. Es sei der Sommer 2022. Klimaaktivisten hätten damals damit begonnen, sich auf den Straßen festzukleben. Corona ebbte langsam ab. Russland hatte die Ukraine überfallen.

"Mittsommertage" ist die Geschichte von Ruth Lember, Ethikprofessorin an der Humboldt-Universität in Berlin, die kurz vor der Krönung ihres erfolgreichen Berufslebens steht. Sie soll nämlich Mitglied im Deutschen Ethikrat werden. Ihr Leben läuft auf der Erfolgsspur. Ihr Mann gewinnt einen Architekturwettbewerb und die Ziehtochter studiert Kommunikation, währen die Coronapandemie langsam abflaut. Doch dann wird Lember beim Joggen von einem Hund gebissen. Ein alter Freund taucht plötzlich auf und mit ihm die Erinnerung an einen nie geahndeten Anschlag der ehemaligen Umweltaktivistin. Niemand sonst weiß von ihrerVergangenheit, die, sollte sie bekannt werden, ihre Karriere und ihre Ehe aus der Bahn zu werfen droht.

 
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