Weiden in der Oberpfalz
21.09.2025 - 12:42 Uhr

Weidener Max-Reger-Tage starten mit dem Else-Ensemble

Bei den Max-Reger-Tagen in Weiden interpretiert das Else Ensemble Werke von vergessenen und vernachlässigten Komponisten. Der Schwerpunkt liegt auf der Musik des berühmten Gastgebers, doch auch unbekanntere Stücke begeistern das Publikum.

Zum 27. Mal ehrt die Stadt Weiden den berühmten Komponisten Max Reger, der hier einen großen Teil seines kurzen Lebens verbrachte und ein echter „Workaholic“ war, wie Oberbürgermeister Jens Meyer in seiner Begrüßung sagte. Zum Auftakt der diesjährigen Max-Reger-Tage gastierte das Else Ensemble im gut gefüllten kleinen Saal der Max-Reger-Halle. Das Ensemble benannte sich nach der Dichterin Else Lasker-Schüler. Die deutschen und israelischen Musiker widmen sich überwiegend vernachlässigten Werken und in Vergessenheit geratenen Komponisten.

Die hochkarätigen und international ausgezeichneten Instrumentalisten setzten vergangenen Freitag mit ihrem Auftritt einen Glanzpunkt. Naaman Wagner begleitete seine Solistinnen einfühlsam, umsichtig und virtuos am Flügel durch den Abend. Mit Daniela Shemer am Cello zeigten sie in den „Zwei Stücken für Violoncello und Klavier op. 79e“, dass Max Reger zu Unrecht als schwer zugänglich gilt: Zwei kurze Stücke mit schöner Melodieführung, die bei einer Konzertbesucherin Erinnerungen an einen Waldspaziergang weckten.

"Gute Fahrt"

Die Klarinettistin Shelly Ezra bezeichnete die „Sonate As-Dur op. 49.1“ als Regers „Hommage an Brahms“ und wünschte dem Publikum mit einem strahlenden Lächeln eine „gute Fahrt“. Sie bestach dabei wie schon Daniela Shemer durch ihr farbenreiches Spiel, die feinfühlige Abstufung der Dynamik und die Herausarbeitung der Melodiebögen.

Die Geigerin Petra Schwieger stand dem in nichts nach. Sie hatte aus Johanna Senfters „Sechs Stücke für Violine und Klavier op. 13“ die Stücke „Melodie“ und „Elegie“ ausgewählt. Nach der Pause präsentierten die Musiker Senfters „Kleines, leichtes Trio op. 134“ für Violine, Cello und Klavier. Über das Leben, Schaffen und die Verbindung zu Max Regers „bester Schülerin“, wie er Senfter selbst bezeichnete, konnte sich das Publikum vor dem Konzert im Vortrag von Professor Dr. Susanne Popp informieren.

Perle zum Abschluss

Eine wahre Perle hatte das Else Ensemble ausgegraben und als Abschluss ihres Gastspiels in Weiden gewählt: Das „Quartett Es-Dur op. 1 für Violine, Klarinette, Cello und Klavier“ von Walter Rabl, einem Komponisten, dessen wenige Werke unverständlicherweise in Vergessenheit geraten sind. Die vier Musiker brillierten durch ihre Präzision und das ausgewogene Zusammenspiel. Shelly Ezra gestaltete die oftmals führende Rolle der Klarinette sehr einfühlsam, ohne den dialogischen Charakter der Instrumente zu dominieren. Lang anhaltender Applaus belohnte das Else Ensemble für ihre Darbietung, und sie verabschiedeten sich nicht ohne eine Zugabe.

 
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