„Eine andere Welt ist möglich“, stand auf einem Demo-Banner, das beim Ostermarsch am Samstag durch die Fußgängerzone getragen wurde. „Friedensfähig statt kriegstüchtig“ hieß es auf einer Tafel. Auf anderen wurden „Klimaschutz statt Rüstung“, „Kein Frieden mit Rechts“ oder „Atomwaffenverbot – Beitritt jetzt“ gefordert.
In den Reden ging es um Abrüstung, um den Sozialstaat, aber auch um die marode Infrastruktur und die klare Ablehnung der Wehrpflicht. „Wir wollen uns nicht ein Jahr lang in einer schäbigen Kaserne erniedrigen lassen, während Rüstungsbetriebe, wie Rheinmetall, Rekordgewinne einfahren“, schimpfte Julia Neumann.
Rüstungsindustrie im Glück?
„Ich werde dem Pistorius keinen Fragebogen beantworten“, sagte Amelie Rester. „Wir haben nämlich keine Lust, den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen, wenn die Militaristen es wieder verbockt haben und aus einer militärischen Eskalation nicht wieder herausfinden.“
Auch Ingrid Pälloth sprach sich für ein klares Nein zu Hochrüstung aus und forderte Friedensverhandlungen. Der Zweite Weltkrieg müsse ein Mahnzeichen sein. „Heute werden uns wieder dieselben Lügen erzählt.“ Über Jahre hinweg habe der Bundestag mit der Schuldenbremse jede vernünftige Investition blockiert. „Geradezu in einem Handstreich wurde jetzt der unbegrenzte Zugriff der Rüstungsmilliarden auf unseren Staatshaushalt bewilligt. Die Rüstungsindustrie kann ihr Glück kaum fassen.“
Sicherheit müsse neu überdacht werden. Denn die Europäische Union sei mit ihrem Weg der Konfrontation und Kriegsvorbereitung allein auf weiter Flur und auf dem Holzweg. Krieg sei ein Verbrechen an der Menschheit. „Wir wollen ein Volk guter Nachbarn sein.“
Mehrere Bündnisse
Organisiert wurde der Friedensmarsch vom Oberpfälzer Sprecher der Deutschen Friedensgesellschaft, Willi Rester. Er forderte gleiches Recht auf Frieden für alle und protestierte ausdrücklich gegen Meinungen wie: Der Frieden hierzulande sei gut, anderswo könnten sich die Leute über den Haufen schießen lassen.
Aufgerufen hatten Internationale Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs, Kunstverein Weiden, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Nordoberpfalz, Deutsche Friedensgesellschaft Oberpfalz, Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte, Antikriegskollektiv, Linkswerk und Linkswerk Jugend sowie Autonomes Kollektiv Weiden.
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