Unter dem Motto „Zukunft der Arbeit – Personalität im Fokus“ laden die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Nordoberpfalz und das KAB-Bildungswerk im Bistum Regensburg zu den 5. Weidener Sozialtagen ein. Bei einem Pressegespräch in der KAB-Geschäftsstelle St. Johann informierten Kreisvorsitzender Hermann Stadler und Diözesansekretär Markus Nickl über Programm, Themen und Anliegen der Veranstaltungsreihe, die vom 18. bis 25. Oktober 2025 stattfindet.
„Wir erleben, wie Arbeit sich rasant verändert. Durch Digitalisierung, Verdichtung und technische Umbrüche“, sagte Hermann Stadler. „Gerade in dieser Zeit müssen wir den Menschen als Person im Blick behalten. Mit all seiner Würde, Freiheit und Verantwortung.“ Genau darum gehe es bei den Sozialtagen. Um die Frage, wie der Mensch in einer zunehmend technisierten Arbeitswelt nicht zum Rädchen im System werde, sondern seine Mitgestaltungskraft bewahren könne.
Das Leitwort „Personalität“ entstammt der katholischen Soziallehre und betont die unantastbare Würde des Menschen. Diözesansekretär Markus Nickl erinnerte an das aktuelle Impulspapier der Deutschen Bischofskonferenz „Die versöhnende Kraft der Arbeit“. Es rufe in Erinnerung, dass Arbeit mehr sei als Broterwerb. Sie stifte Gemeinschaft, ermögliche Teilhabe und eröffne Sinn. „Diese Sichtweise prägt auch die Weidener Sozialtage. Wir wollen Denkanstöße geben, wie Arbeit heute menschenwürdig und solidarisch gestaltet werden kann“, so Nickl.
Drei Abendveranstaltungen beleuchten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven: Am 18. Oktober eröffnet der Diakon und Personalreferent Heinrich Neumüller im Pfarrheim Altenstadt die Reihe. Unter dem Titel „Personalarbeit im Wandel der Zeit. Oder: Der Mensch im Mittelpunkt moderner Personalarbeit“ spricht er über den Spannungsbogen zwischen ethischem Anspruch und betrieblicher Realität bei der Deutschen Bahn.
Am 22. Oktober folgt im Pfarrheim St. Johannes Marion Forster, Geschäftsführerin des Liebensteiner-Kartonagenwerks. Sie stellt ein innovatives Generationenprojekt vor, das Wohnen, Familie und Arbeit neu verknüpft. Es ist ein Modell gegen Fachkräftemangel und Abwanderung im ländlichen Raum.
Den Abschluss bildet am 25. Oktober im Pfarrheim Maria Waldrast Angela Dzyck, Pflegedirektorin der Kliniken Nordoberpfalz. Ihr Vortrag „Arbeitsplatz Medizin-KI – Zwischen Entlastung und Entfremdung“ befasst sich mit Chancen und Grenzen künstlicher Intelligenz in der Pflege und fragt, wie menschliche Nähe und Verantwortung in einer digitalisierten Gesundheitswelt erhalten bleiben können.
„Die Weidener Sozialtage wollen Mut machen, die Arbeitswelt von morgen nicht nur technisch, sondern menschlich zu gestalten“, betonte Stadler. „Personalität heißt: Jeder Mensch ist mehr als seine Funktion. Diese Haltung ist Grundlage sozialer Gerechtigkeit und gelebter Solidarität.“ Der Eintritt zu allen Abenden ist frei.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.