Weiden in der Oberpfalz
11.09.2024 - 14:10 Uhr

Als Weidens Bäche noch viele Mühlen antrieben

Über das Kirchlein St. Sebastian und die Bedeutung der Bachläufe von Weiden erfuhren die Teilnehmer viel Spannendes bei einer Führung zum Tag des offenen Denkmals.

Zahlreiche Besucher waren der Einladung zum "Tag des offenen Denkmals" gefolgt und am Sonntag in die Sebastianskirche gekommen. Dort begrüßte Herbert Baumann die Gäste im Namen der Pfarrei St. Josef, des Katholischen Bildungswerkes und des Fördervereins Simultankirchen. Ausgehend vom letzten verbliebenen Votivbild der Rettung aus Hochwassergefahr von Kirchenmaler Thadäus Rabusky aus dem Jahr 1830 wurde ausgeführt, wie Weiden von "vielen Armen" der Waldnaab und Verzweigungen der Schweinenaab umgeben war.

Die Referentin Petra Vorsatz führte aus, dass die zahlreichen Mühlen an den Bachläufen über Jahrhunderte eine wichtige Einnahmequelle für die Stadt waren. Die Begehung begann mit der Erinnerung an den Ledererweiher und den Hanerbach, in dessen Mitte die Sebastianskirche als Zufluchtsstätte vor den Toren der Stadt erbaut war. Über viele gefährliche Holzbrücken mussten die Weidener Ackerbürger zu ihren Wiesen gelangen, um Heu und Getreide in die Stadt zu transportieren. Die frühere Stadtarchivarin führte aus, wie der Wirt vom Gasthaus "Max Reger" mehrere Menschen aus den Fluten rettete.

Vor dem Alten Rathaus fand sich die Gruppe am Denkmal des Stadtbaches ein, um zu hören, wie wichtig das fließende Wasser zur Versorgung der Tiere, zum Waschen der Wäsche und zum Beseitigen des Unrats war. Am Stadtbrunnen konnten die Teilnehmer Bilder vom Oberen Markt ansehen und dem früheren Verlauf des Baches entlang der Schulgasse folgen. An der Josefskirche führte Herbert Baumann aus, wie die Bewohner um 1900 nicht glauben konnten, dass Pfarrer Maximilian Josef Söllner eine neue Kirche neben dem Stadtbach in die Braunmühlwiesen vor der Altstadt plante. Angekommen in der Kettelerstraße staunten die Teilnehmer beim Blick in das offene Bachbett des Rehmühlbaches, der vor wenigen Jahren noch Wasser führte.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.