Weiden in der Oberpfalz
02.12.2022 - 12:08 Uhr

Weidens Kämmerin: "Auch mal Nein sagen" – zum Beispiel bei Musikschule und Gymnasien

Mit Blick auf die Finanzlage fordert Cornelia Taubmann mitunter "schwierige Entscheidungen" der Stadträte ein. Und sie nennt prominente Beispiele.

Wird die Franz-Grothe-Musikschule privatisiert? Zumindest für Kämmerin Cornelia Taubmann wäre das eine Option. Bild: WEN
Wird die Franz-Grothe-Musikschule privatisiert? Zumindest für Kämmerin Cornelia Taubmann wäre das eine Option.

Nicht nur mit ihrem Vorstoß zu Weiden-West IV lässt Stadtkämmerin Cornelia Taubmann aufhorchen. "Man muss auch mal Nein sagen", ermahnte sie die Stadträte bei den Haushaltsberatungen. Und stellte die Frage, ob die Franz-Grothe-Musikschule wirklich städtisch sein muss oder auch privat geführt werden könnte. SPD-Fraktionschef Roland Richter stellte dazu später fest, dass – wie beim Keramikmuseum – "keine Trendwende" zu erkennen sei und die Defizite weiter steigen. Taubmann geht noch weiter: Es sei zu erörtern, wie viele Gymnasien Weiden vorhalten soll. Derzeit sind es drei: Kepler-, Augustinus- und Elly-Heuss-Gymnasium. Womöglich eins zu viel? Taubmann: "Es braucht Entscheidungen, die auch mal schwierig sind."

Dazu gehört im Einzelfall, größere Projekte an Investoren zu vergeben – wie etwa bei der Bebauung des TB-Geländes. Die Kämmerin ermutigte die Stadträte, private Modelle verstärkt zu nutzen; "Wenn Sie das SV-Gelände zeitnah auf den Weg bringen wollen, sollten Sie sich fragen, ob Sie auch hier in einen Investorenwettbewerb einsteigen wollen. Überall dort, wo wir das haben, läuft der Laden." Taubmann kritisierte allerdings "planungsrechtliche Hürden, die in Deutschland so hoch angesetzt sind, dass Sie zehn Jahre dafür brauchen".

Der Haushalt 2023 ist voraussichtlich der vorletzte, den Cornelia Taubmann auf den Weg brachte. Mit Ablauf des nächsten Jahres geht sie in Ruhestand. Dass ihr die CSU im Vorfeld der Beratungen vorwarf, der Haushaltsentwurf sei "auf Sand gebaut", hat der Kämmerin nicht gefallen. "Offenbar ist die Verschuldung ein Problem, das die Stadtkämmerei verursacht hat", sagte sie – um klarzustellen: "Wir arbeiten auf Basis der Beschlüsse, die Sie treffen."

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