Weiden in der Oberpfalz
11.01.2023 - 15:51 Uhr

Weidens Tennisfamilie trauert um Erna Pfister

Mit fast 89 Jahren starb Erna Pfister, Mitgründerin des TC am Postkeller. Das bedauern nicht nur die knapp 300 Mitglieder des Vereins.

Erna Pfister. Bild: Pfister (privat)
Erna Pfister.

Sogar für manche 50-Jährige war sie immer noch die "Tante Erna". So haben sie Generationen von Mädchen und Buben kennengelernt, als sie als Vorschüler das Tennisspielen beim TC am Postkeller gelernt haben. "Sie hatte nie ein Amt, aber alle Funktionen zusammen hätten nicht das leisten können, was sie geschafft hat", schwärmt der frühere Vorsitzende Niko Kühnhackl von Erna Pfister. Zusammen mit ihrem Mann Jakob war sie Gründungsmitglied des renommierten Tennisclubs im Weidener Osten im Jahr 1968.

Von den Anfängen in einer Bauhütte, die als erstes Vereinsheim diente, bis ins hohe Alter war Erna Pfister jeden Tag auf der Anlage. "Ihre Herzlichkeit und ihr Temperament abseits des Sportlichen haben dafür gesorgt, dass Kinder hier eine Heimat gefunden haben", erinnert sich Kühnhackl. Pfister sei auch dafür bekannt, dass sie eine Art Verein im Verein unterhalten habe. Er nannte sich "Teschacapo"-Club. Die Abkürzung steht für "Tennis, Schafkopf, Kanasta, Postkeller"-Club und beschreibt das von Erna Pfister so gepflegte gesellschaftliche Miteinander.

Wie sie das gelebt hat, erklärt ihre Enkelin Marisa French. "Beim Ausräumen ihrer Wohnung hab ich Briefe gefunden, wie sich Leute bei ihr bedankt haben, dass ihre Kinder sich ohne sie das Tennisspielen nie hätten leisten können." Denn Tennis war fast bis zu Boris Beckers erstem Wimbledon-Sieg 1985 fast noch ein Elitesport. Dieses Image hat Erna Pfister nicht interessiert, sie hat versucht alle mitzunehmen und früh für ein Ehrenamt zu motivieren.

Jung anpacken, das war Pfister schon als Mädchen gewohnt. Mutter Agnes starb früh. Erna, eine von drei Schwestern, lieferte bereits als Jugendliche mit der Kutsche Ware aus der Metzgerei von Vater Andreas Pfab in der Christian-Seltmann-Straße aus. Am 10. Februar hätte sie ihren 89. Geburtstag feiern können. Sie starb am 2. Januar in ihrer Heimatstadt Weiden. Neben der großen Tennisfamilie der Stadt trauen um sie unter anderem ihre Tochter Elisabeth Lang, Schwester Erika Diepold, zwei Enkel und zwei Urenkel.

 
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