"Weidner Komödiens" feiern Premiere mit dem "Landkreiscasanova"

Eigentlich ist die ledige Bäuerin Hanna (Alica Rusche) happy, wenn ihr Hof voller Feriengäste ist. Im Sommer vermietet sie nämlich Zimmer an Urlauber. Denn das bringt Zubrot und immer wieder nette Abwechslung. Alles könnte in Butter sein, wenn nicht ein Wehrmutstropfen die Stimmung leicht trüben würde. Die neugierige Nachbarin Linda (Sophie Biller), die nichts verpassen will und vor allem aber Ralf (Simon Boll), auf den Hanna schon lange ein Auge geworfen hat. Leider ist der aber ein großer Frauenschwarm und Dorfcasanova. Wo Ralf einen Rock sieht, ist er gleich zur Stelle.

Regisseurin Gitte Frank hat für ihre "Weidner Komödiens" wieder einen vergnüglichen Dreiakter aus dem Hut gezaubert. Das Stück "Der Landkreiscasanova" aus der Feder von Andrea Döring spielt im dörflichen Milieu und dort ist erfahrungsgemäß theatertechnisch immer was geboten. Frank bastelte in den vielen Wochen der Proben aus der Textvorlage dank ihres toll aufgelegten Ensembles eine turbulente Geschichte. Ein Mega-Vergnügen für die Zuschauer. Am Samstagabend feierte das Lustspiel auf der Bühne der vollbesetzten Waldgaststätte Strehl jetzt endlich Premiere.

Typisch für die Komödiens aus Weiden sind die Protagonisten. Sie lassen keine Gelegenheit aus, das Haus auf den Kopf zu stellen. So tobt die Meute mit dem hexenschussgeplagten Knecht Michl (Michael Zielbauer) in den Armen über die Bühne. Den sichtlich überforderten Tierarzt (Moritz Egeter) gleich im Schlepptau. Der Knecht liegt flach, fällt als Hilfskraft aus. Aber die Bude ist voller Gäste. Da muss Ralf eben ran, den Hanna eigentlich schon längst vor die Tür setzen wollte. Ob sich da vielleicht was anbandelt zwischen den beiden?

Das Rezept geht auf. Denn eine Bauernkomödie und ihre kleine Welt funktionieren auf der Lustspiel-Bühne immer. Soviel darf verraten werden: Der Abend ist eine gut ausbalancierte Mischung aus Gags und Pointen. Nicht zuletzt dank toller Darstellerinnen und Darsteller.