Weihnachtsfeier für Alleinlebende fällt in Weiden erneut aus

Weiden in der Oberpfalz
22.11.2022 - 17:28 Uhr

Die Weihnachtsfeier für Alleinlebende in Weiden fällt zum dritten Mal in Folge aus. Dabei hatten neben der Caritas und Diakonie auch die Stadt Weiden, das Klinikum und Ehrenamtliche wieder Unterstützung für die Feier zugesagt.

Eine gemeinsame Feier für Alleinlebende wird es diesen Heiligabend in Weiden wieder nicht geben. Der persönliche Kontakt zu den Beratungsstellen der Diakonie und Caritas ist dennoch möglich, da diese die Gesprächskapazitäten erweitern.

Das schmerzt: Zum dritten Mal in Folge fällt die Weihnachtsfeier für Alleinlebende, die traditionell von Diakonie und Caritas an Heiligabend veranstaltet und von der Stadt Weiden und dem Klinikum unterstützt wird, aus. „Es tut uns im Herzen weh“, sagt Caritas-Geschäftsführer Daniel Bronold. Dabei hätten alle Beteiligten ihre Unterstützung zugesichert. „Das ist nicht selbstverständlich“, so Bronold.

Die Alleinlebendenweihnacht war bis 2019 für rund 100 Menschen der Höhepunkt der Weihnachtsfeiertage. Mehrere Faktoren, darunter ein aufgrund von Hygienevorschriften nötig gewesener personeller Mehraufwand, hätten die Veranstalter aber zu einer Absage gezwungen, erklärt der Geschäftsführer.

„Ganz klar betont sei, dass die Alleinlebendenweihnacht nicht abgeschafft werden soll“, beteuert Dagmar Deutschländer von der Kirchlichen Allgemeinen Sozialberatung der Diakonie. „Wir wollen diese Tradition behalten, denn aus den positiven Rückmeldungen wissen wir, wie wichtig das für viele Menschen ist.“ Deshalb suchen die Verantwortlichen bereits jetzt nach Ehrenamtlichen für 2023.

„Das Thema Alleinlebende schreiben wir uns nächstes Jahr groß auf die Fahne“, kündigt Elisabeth Hirn von der Sozialberatung der Caritas an. Einsamkeit nehme unabhängig von Weihnachten stetig zu und ziehe nicht selten Probleme wie Sucht, Depressionen, finanzielle Nöte oder soziale Benachteiligung mit sich.

Bedauern auch vom Oberbürgermeister

Auch der Oberbürgermeister Weidens nimmt Stellung: „Ich bedauere zutiefst, dass die Alleinlebendenweihnacht heuer wiederholt nicht stattfinden kann“, erklärt Jens Meyer. Weihnachten sei ein sehr emotionales Fest. „Während dieser Zeit macht sich die Einsamkeit vieler Menschen leider noch stärker bemerkbar.“ Die Bedeutung des Angebots von Caritas und Diakonie zeige „in den vergangenen Jahren vor allem die Tatsache, dass jeweils mehr als 100 Menschen teilnahmen. Ich wünsche mir von Herzen, dass im kommenden Jahr die Alleinlebendenweihnacht wieder stattfinden kann.“

Wie im Vorjahr bieten Caritas und Diakonie erweiterte Gesprächsmöglichkeiten in ihren Beratungsstellen oder per Telefon an. Zudem haben sie mit der Stadt wieder Weihnachtspackerl geschnürt. Diese können ab dem 28. November und bis zum 23. Dezember nach telefonischer Anmeldung bei den Beratungsstellen abgeholt werden.

Erweitertes Gesprächsangebot

Bei der Caritas bieten Elisabeth Hirn und ihre ehrenamtlichen Kolleginnen Monika Ilg und Marie-Luise Schindler Gesprächstermine an. Bei der Diakonie nehmen sich Dagmar Deutschländer und Martina Pain-Liebl dafür Zeit. Um Terminvereinbarung unter 09 61 / 39 89 01 30 (Caritas) oder 09 61 / 389 31 16 (Diakonie) wird gebeten. Bei Bedarf sind auch Besuche möglich. In psychischen Notlagen hilft zusätzlich die Beratungsstelle für seelische Gesundheit der Caritas (09 61 / 38 90 50). Wer außerhalb der Sprechzeiten professionelle Hilfe benötigt, kann sich rund um die Uhr wenden an: Krisendienste Oberpfalz (08 00 / 655 30 00) oder Telefonseelsorge Oberpfalz (0800/1 110 111 oder 0800/1 110 222). (exb/mte/jak)

 
 

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