Die Jüdische Gemeinde hatte sich am Sonntagnachmittag ein quicklebendiges Jiddish Swing Orchestra in die Max-Reger-Halle geholt. Im Gustav-von-Schlör-Saal musizierte das Quintett um das Familienoberhaupt Igor Ginzburg die große Kunst des Klezmorim. Seit sechs Generationen tourt die Combo „Ginzburg Dynastie“ über den Globus.
Das aktuelle Ensemble besteht aus Wlady (Klarinette, Saxophon, Klavier), Jena (Saxophon, Klavier, Perkussion) und Dennis (Trompete, Percussion), den drei Söhnen Igor Ginzburgs. Am Piano sitzt Simon Herzwolf, ein Cousin. Der Ginzburg-Vater selbst spielt Klarinette, Saxophon, Klavier und Akkordeon. Alle Ginzburgs sind also multiinstrumental ausgebildete Künstler. Und sie alle können singen. Es ist Familientradition, dass die Leitung stets vom Vater an den Sohn weitergegeben wird.
„Chiribim Chiribom“, „Bei mir bist du schejn“, „We haer Libejnu“: Klezmermusik gilt mit ihrem eigenwilligen Zauber als der Klang der osteuropäischen Juden und erlebt seit Jahrzehnten ein Revival. Es sind, wie beim Konzert in Weiden, meist die volkstümlichen Klänge aus dem Kosmos der jüdischen Schtetl. Und sie zählen längst zur Weltmusik.
Weisen, Lieder und Tänze. Nach 150 Jahren musikalischer Weltreise durch vier Kontinente ist die Ginzburg-Dynastie wieder zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. In der Max-Reger-Stadt schlug die Familie eine musikalische Brücke zwischen Tradition und Moderne. Neben osteuropäischer Klezmermusik lauschte das Publikum im vollbesetzten Saal einer Mischung aus Swing, Jiddish-Cabaret, Oriental-Pop und feinstem Jazz.
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