Weiden in der Oberpfalz
16.07.2018 - 11:33 Uhr

Western-Held in neuem Licht

"Wanted Lucky Luke": Fantasievolle Aufführung des Kepler-Unterstufentheaters.

Turbulentes Geschehen am Kepler-Gymnasium: der treue Hund Rantanplan rettet Lucky Luke vor dem Marterpfahl der Tomorko-Indianer. Höllerer
Turbulentes Geschehen am Kepler-Gymnasium: der treue Hund Rantanplan rettet Lucky Luke vor dem Marterpfahl der Tomorko-Indianer.

(hll) Er ist ja mittlerweile seit Jahrzehnten hinlänglich bekannt, der Cowboy mit dem Herz aus Gold und dem blitzschnellen Colt - ob nun als Comic-Buch oder Zeichentrickfilm: Lucky Luke. Was aber wäre, brächte man den einsam in den Sonnenuntergang reitenden Gesetzeshüter auf die Theaterbühne? Kann das funktionieren?

Die Antwort lautet eindeutig ja, zumindest dann, wenn das Unterstufentheater am Kepler-Gymnasium sich des Stoffes rund um den Western-Helden annimmt. So nun geschehen mit dem Stück "Wanted Lucky Luke", selbst verfasst von den Schülern der fünften bis siebten Jahrgangsstufe unter Leitung von Karina Ertl, sowie unterstützt vom Unterstufenchor der Schule.

In einer fantasievollen und überaus temporeichen Inszenierung angereichert mit Gesang und Choreografien, welche von den Schülern ebenso geschwinde wie häufige Umbauten und die Interpretation von bis zu drei verschiedenen Rollen abverlangte - was diese bei der Premiere allesamt auch scheinbar mühelos über die Bühne brachten - erschien die bisher bekannte wie vorhersehbare Titelfigur (pfiffig dargestellt von Franziska Stangl) in einem ganz neuen Licht.

Ganz vertraut dagegen zunächst die ewigen Gegenspieler: die dämlich bis fieslichen Daltons und ihre Ma. Und auch hier überzeugen die Kepler-Schüler, wenn die vier Brüder mit slapstickhafter Komik etwa den Tomorko-Indianern um Häuptling Bärentatze ein magisches Artefakt stehlen. Zwar ist Luke schnell auf ihrer Fährte, begleitet von seinen Gefährten Jolly Jumper sowie dem treuen Hund Rantanplan - jedoch: in dieser Kepler-eigenen Theaterversion muss Lucky Luke zumeist auf sein sonst so bewährtes Schießeisen verzichten, ehe er schließlich zuletzt mittels Wasserpistole die Bösewichte dingfest macht.

Auf dem Weg dorthin, sich lediglich auf seinen detektivischen Scharfsinn verlassend, wird unser Held gleich zwei Mal fälschlicherweise als vermeintlicher Übeltäter gefangen genommen. Und so erweist sich in letzter Instanz Rantanplan - sonst eher durch zufällige Missgeschicke dem Geschehen eine glückliche Wendung gebend, jedoch hier auf der Bühne mit mehr Scharfsinn gesegnet - als großer Retter, indem er Luke gleich mehrmals aus den Händen der Indianer und der Gesetzeshüter befreit.

Nur eines bleibt am Ende unverändert: Der einsame Ritt in den Sonnenuntergang zu einem wohlverdienten Happy End.




 
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