(wd) Jetzt wird alles besser, vor allem keine Überschwemmung mehr, die das Dorf flutet, weil das ausgewaschene Erdreich die Einlasskanäle verstopft. Dies verspricht der CSU-Ortsverband Weiden-Ost den Muglhofern, die bereits zweimal eine regelrechte Sturzflut über sich ergehen lassen mussten, nämlich im August 2017 und im September 2014.
Dabei war jeweils rein zufällig das vier Hektar große Rapsfeld über dem Bergdorf frisch umgepflügt, so dass der von Gewittern begleiteten Starkregen den losen Humus abschwemmen konnte. Vermengt mit Pflanzenresten verstopften sofort die Kanaleinlässe. In breiter Front stürzten die Fluten durchs Bergdorf.
Selbsthilfe
Die Muglhofer haben so weit es möglich ist vorgesorgt. Das Haus Muglhof 5b, das im August 2017 regelrecht von den Wassermassen eingekesselt und umspült wurde, schirmen heute Gabionen und Mauern zum Berg und zur Straße hin ab. Gegenüber sollen Holz- und Metallplatten verhindern, dass das Wasser wieder in den steilen Hang hinunterstürzt und den Bauernhof flutet. Bis zur Türklinke, so berichtet Sieglinde Fleischmann, stand vor einem Jahr die rot-braune Brühe im Wohnzimmer der Familie. Eine Steinmauer soll hier künftig den Bauernhof schützen.
Inzwischen hat sich viel getan oben in Muglhof. Es blieb nicht beim "Eigenschutz". Zwischen dem Rapsfeld oben am Hang und dem Dorf ist eine Drainage gezogen. Die Gräben und Einläufe sind sauber geputzt. Vor allem aber, so berichtet CSU-Ortsverbandsvorsitzender und Stadtrat Hans Forster bei einer Ortsbegehung mit den Landtagskandidaten Stephan Oetzinger, den Bezirkstagskandidaten Andrea Lang und Lothar Höher sowie CSU-Fraktionschef Wolfgang Pausch, soll künftig auf der Fläche, von der die große Gefahr ausgeht, nicht mehr Raps oder ähnliches angesät werden.
Im November 2017 hatte Baudezernent Oliver Seidel, ebenfalls bei einer Ortsbegehung, angeregt, dass sich die Stadt Weiden um die Aufnahme in ein erst im September 2017 neu aufgelegtes Förderprogramm bemüht. Inzwischen ist auch auf staatlicher Ebene unbestritten, dass die Klimaveränderung zunehmend zu extremen Wetterverhältnissen führt.
Auf Gras gesetzt
Die Stadt hat sich beim "Sonderprogramm für integrale Konzepte zum Kommunalen Sturzflut-Risikomanagement" angemeldet. Und der Ortsteil Muglhof ist hier als Untersuchungsgebiet angegeben. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wurde erreicht, dass der Pächter des riesigen Ackers, ein Biomasse-Bauer aus Matzlesrieth, künftig eher erosionsarmes, schnell und tiefer wurzelndes Grünland vorsieht und damit das Risiko für ein starkes Auswaschen des Ackerbodens minimiert.
Aber so groß ist das Vertrauen der Muglhofer in die "Wies'n" dann doch noch nicht. Aufgrund der Trockenheit sprießt der eingesäte Grassamen nur sehr zaghaft. "Und die Angst, dass das Wasser wieder kommt, ist immer da", bekennt Sieglinde Fleischmann. "Am vorletzten Sonntag, bei dem Sturm, waren wir wieder oben am Hang und haben gebangt."













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.