(wd) Mit 26 Metern Höhe überragt der neue Komplex die Nachbargebäude deutlich. An den 80 Meter langen und 62 Meter breiten Bau werden 30 Sattelzüge andocken können, was die Umschlagskapazität deutlich erhöht. Und damit kommen Jess und Dietz direkt zum Grund der gewaltigen Investition von 42,1 Millionen Euro, die bis 2022 realisiert werden soll: "Wir wollen noch schneller liefern. Wir sind immer vom Gedanken getrieben, einen noch besseren Service zu gewährleisten. Zugleich müssen wir unserem Mengenwachstum bei den Sendungen Rechnung tragen."
Die Bedeutung des IV. Bauabschnitts für die Logistik der Witt-Gruppe - vom Vorstand der Otto-Group bereits im Herbst 2017 beschlossen - verdeutlicht Roland Dietz. Derzeit können täglich 350 000 Artikel beziehungsweise 120 000 Sendungen bearbeitet und verschickt werden. Nach Abschluss des Baus wächst die Kapazität deutlich: Täglich werden dann bis zu 180 000 Sendungen (520 000 Artikel) Weiden-West verlassen. Gerade im Online-Handel werde der Service-Gedanke (schnelle Lieferung) eine noch größere Rolle spielen. Spätestens 48 Stunden nach der Bestellung soll der Kunde im Inland sein Paket in Händen haben. Bisher liegt die Zielvorgabe bei unter einer Woche.
Eine halbe Million Pakete
Trotz der riesigen Anlage im Brandweiher benötigt die Witt-Gruppe weiterhin die rund 50 000 Quadratmeter an Lagerflächen, die in Weiden angemietet sind. Natürlich gebe es für das erhoffte Wachstum auch eine langfristige Strategie, betont Jess. Dafür bietet Weiden-West die nötigen Expansionsmöglichkeiten. "Unsere Freiflächen müssen ja kein Grasplatz bleiben." Insgesamt verfügt Witt in Weiden-West über ein Areals von 170 000 Quadratmetern.
140 Millionen Euro
Die immense Dimension des Wachstums und der Investitionen verdeutlicht ein kurzer Rückblick: In die Standortverlagerung von Kommissionierlager, Versand und Sendungsausgang (Warenverteilzentrum I) aus der Schillerstraße hinaus in den Brandweiher investierte Witt im Jahr 2008 stattliche 38 Millionen Euro. Mit 22 Millionen Euro mussten bereits 2012 die Kapazitäten im Kommissionierlager durch das Warenverteilzentrum II angepasst werden. Nur drei Jahre später erforderten Mengenwachstum und Lieferzeitbeschleunigung 40 Millionen Euro für das Warenverteilzentrum III, unter anderem mit dem neuen zentralen Wareneingang. Bis 2022 investiert die Witt-Gruppe also gut 140 Millionen Euro.
Die Witt-Gruppe ist mit acht Marken in elf Ländern aktiv und bedient in den verschiedensten Spezialgebieten 17 Online-Shops. Die knapp über 3000 Mitarbeiter erwirtschaften im Geschäftsjahr 2017/2018 einen Umsatz von 818 Millionen Euro.








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