„Unsere Heimat ist angenehmer, schöner, ruhiger und auch billiger im Vergleich zu manch anderen Gebieten“. Das bestätigt Wilfried Doll, Immobilienvermittler und Teamleiter bei der Sparkasse Oberpfalz Nord, immer wieder Menschen, die dauerhaft in ihre Oberpfälzer Heimat zurückkehren und bei ihm nach für sie geeigneten Wohnungen und Häusern nachfragen. "Meine oft langfristigen Kontakte mit Immobilienkunden bestätigen die große Zufriedenheit mit den Lebensbedingungen in der Oberpfalz."
Derzeitiger Trend vor allem in den Großstädten sei es, aufs Land zu gehen, dorthin, wo noch bezahlbarer Lebensraum vorhanden ist, sagt der Experte. Das „Handelsblatt“ zitiere demnach einen aktuellen Marktbericht, in dem von einer „machtvollen Gegenbewegung zur Landflucht die Rede ist, von der Metropolflucht in die Klein- und Mittelstädte". Wobei viel Arbeitnehmer mangels Wohnangeboten in den Großstädten auch bereit seien, längere Arbeitswege in Kauf zu nehmen.
Trend Metropolflucht
Dieser Trend führt dazu, dass Preise und Mieten in fast allen Klein- und Mittelstädten sowie Landkreisen in den vergangenen Monaten und Jahren gestiegen sind. Der oberste bayerische Gutachterausschuss verzeichnet sogar in Landkreisen mit sinkender Bevölkerung höhere Wohnungspreise. Auch im so genannten Europace-Hauspreis-Index (EPX) zeigt das Teilsegment Einfamilienhäuser seit längerem einen stabilen Aufwärtstrend, sagt Doll. Die Erfahrung zeige, dass etwa Weiden bei dieser Preisentwicklung im Vergleich zu den großen Städten einen „Timelag“, also eine Verzögerung, von zwei bis drei Jahren habe. "Auch hier herrscht nach wie vor eine extrem große Nachfrage nach Immobilien, doch es fehlen einfach die Angebote. Zwar empfinden auch bei uns viele Käufer die Preise auf dem Immobilienmarkt als relativ hoch, verursacht durch den Anstieg der Grundstückspreise, durch höhere Kosten bei Handwerkerleistungen und durch baurechtliche Vorgaben des Staates, doch andererseits hat man sich an die Situation gewöhnt. Derzeit verlangsamt sich der auch bei uns vorhandene Preisanstieg auf hohem Niveau.
Vorteil Oberpfalz
Dennoch: „Nach wie vor sind die Preise für Wohnimmobilien in unserer Region im Vergleich zu vielen anderen Gebieten Bayerns weit niedriger!“
Das zeigen unter anderem Daten der Sparkassen-Immo (siehe Schaubild). Sie bewegten sich beispielsweise 2018 bei gebrauchten freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern mittlerer bis bevorzugter Lage etwa in den Landkreisen Tirschenreuth und Neustadt/WN (mittlerer Wert bis unter 250 000 Euro), im Kreis Schwandorf (bis unter 400 000 Euro) sowie in Amberg-Sulzbach (bis unter 500 000 Euro) eher im unteren Bereich. Dies geht aus dem Marktspiegel der Sparkassen-Immobilien-Vermittlungs-GmbH hervor. Im oberbayerischen Raum beispielsweise lagen sie im selben Zeitraum bei 500 000 Euro bis 1.000 000 Euro und mehr (siehe Schaubild Bayern). „Diese regionalen Unterschiede bestätigen sich auch aktuell“, sagt Immobilienexperte Doll.
Nach dem sogenannten Empirica-Index mussten in den TOP-10-Städten Deutschlands bei den Neubauten von Eigenheimen durchschnittlich pro Quadratmeter 5 727 Euro und bei den Neubauten von Eigentumswohnungen 5 512 Euro bezahlt werden. Im Raum Weiden lagen diese Kosten bei 3 000 bis 3 200 Euro pro Quadratmeter (Stand August 2018).
Auch wer nur mieten und nicht kaufen will, kann sich in der Oberpfalz seinen Wohntraum leichter erfüllen als in vielen anderen Region Deutschlands und Bayerns: „In Nürnberg beispielsweise zahlen Sie schnell mal 1000 Euro Miete für eine schöne 3-Zimmer-Wohnung, in Weiden bekommen Sie Vergleichbares unter Umständen schon ab ungefähr 550 Euro Monatsmiete. Gleichwohl muss man sich das Preis-Leistungs-Verhältnis natürlichen im konkreten Fall ansehen.“
Budget bringt mehr
Fazit des Immobilienexperten: „Schönes Wohnen hat überall seinen Preis. Doch in der Oberpfalz kommt man mit dem gleichen Budget viel, viel weiter.“















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