Nichts gegen die Tafel. Aber jetzt gibt’s halt nur noch zwei Nahversorger im Stadtteil Rehbühl: Rewe an der Peuerlstraße und Norma an der Pressather Straße, gegenüber dem Gartenzentrum Dehner. Letzterer liege zu weit abseits. „Der Rewe ist zu wenig“, klagte ein Anwohner. Seit der Schließung des gut sortierten Edeka-Markts neben dem Neue-Welt-Kinocenter, wo jetzt die Tafel eingezogen ist, kaufe er nur noch an der Parksteiner Straße ein. „Dort gibt’s Lidl und Diska. Dort ist das Warenangebot einfach besser.“
Die Anwohner bedauerten, dass der Gedanke, einen Lebensmittelmarkt auf dem Gelände der ehemaligen Seltmann-Villa zu errichten, nicht weiterverfolgt worden sei, sagte der Betroffene zu CSU-OB-Kandidat Benjamin Zeitler. „Das war einmal ein CSU-Vorschlag.“
Ortschef Stephan Gollwitzer betonte, dass ihm das Problem schon oft vorgetragen worden sei. Immerhin handle es sich beim Rehbühl um den einwohnerstärksten Stadtteil. Zeitler meinte, dass es der Wunsch vieler Weidener sei – „die CSU betreibt es ja schon lange“ – ergänzend zum bestehenden Kino an der Fichtestraße, ein weiteres Kino zu bekommen, das „Filmvielfalt und kulturelle Belebung betreibt“. Zeitler: „Da werden wir anpacken und Gas geben.“
Am Rehbühl werde gerade für Kinder viel getan, sagten Anwohner. Es gebe jede Menge Kinderspielplätze. Aber kämen die Kinder ins Jugendlichenalter, gebe es keinerlei Aktionsräume mehr für sie. Wie die Mutter eines 16-jährigen Sohnes betonte, dürften Jugendliche seit geraumer Zeit den Sportplatz der Rehbühlschule nur noch nach 16 Uhr nutzen. Früher wurde dort schon am frühen Nachmittag gebolzt. Sie erwarte von der Schulleitung etwas mehr Fingerspitzengefühl. Es sei doch klar, dass kein Jugendlicher den Platz während des Unterrichts betreten würde. „Ich muss mich jetzt ins Auto setzen und meinen Sohn zum Sportplatz des Kepler-Gymnasiums fahren."
Eine Seniorin monierte, dass die Geruchsbelästigung an der Grundschule noch immer nicht beseitigt worden sei. „In den WC-Anlagen der Rehbühlschule stinkt es, weil die Belüftung nicht stimmt." Nun hoffe sie, dass endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. „Meine Enkelin kommt in vier Jahren in die Rehbühlschule. Ich möchte, dass das Problem bis dahin abgestellt ist."
Wie schon die Hammerwegerer, vermissen auch die Rehbühler eine gepflegte Wirtshauskultur im Sprengel. Seit jetzt auch die Fichteklause geschlossen habe, könne man nirgendwo mehr Schafkopf spielen. Der beliebte "Heimgarten" habe sich vom Gasthaus mit deftiger bayerischer Kost in ein Szenelokal verwandelt und sei auch nur sporadisch geöffnet. „Schafkopfrunden sind hier verpönt.“ Der wunderschöne Biergarten, wie eine Frau wusste, hätte in diesem Jahr kein einziges Mal geöffnet.
Eine Anwohnerin der Joseph-Haas-Straße beklagte die Unfallhäufung an der Kreuzung Höhe Rehbühlstraße. „Dort kracht es wenigstens einmal pro Woche.“ Der Grund: Die Kreuzung sei schlecht einsehbar. „Da müsste eine Ampel hin.“
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