(tsa) Alles ist vorbereitet: Die Hütten sind gebucht, die Wanderroute ausgesucht. Bis es soweit war, hatten die Schüler viel zu tun. Denn nur die Idee zur Alpenüberquerung kommt von den Lehrern Christoph Hegenbart und Daniela Müller-Baltzer. Um den Rest kümmern sich die 15 Mitglieder des P-Seminars "Alpenüberquerung" selbst.
Bevor sich die Schüler ans Organisieren machten, stand ein knallhartes Auswahlverfahren der beiden Lehrer. "Wir hatten 60 Bewerbungen für das Seminar", sagt Müller-Baltzer (Latein und Französisch). Es gab nur 15 Plätze. "Wir haben es uns nicht leicht gemacht. Aber die Sportlichkeit war entscheidend", sagt Sportlehrer Hegenbart.
Sie suchten sieben Mädchen und acht Jungen aus. "Die Gruppe harmoniert gut, darüber sind wir froh. Das ist wichtig, denn die Schüler verbringen viel Zeit zusammen." Vor allem bei der Tour müssen sich alle aufeinander verlassen können. Doch auch schon bei den Vorbereitungen arbeiteten die Schüler Hand in Hand.
Die Jugendlichen teilten sich in verschiedene Gruppen auf. "Jedes Team war für etwas anderes zuständig: Training, Sponsoren, Übernachtungsmöglichkeiten, Dokumentation", sagt Seminar-Teilnehmerin Magdalena Rindler. Die Route über die Alpen geht von Oberstdorf nach Bozen. Ungefähr 150 Kilometer müssen die Wanderer in 7 Etappen bewältigen. Die Basis-Route stammt aus einem Wanderführer. "Wir haben geschaut, wo die nächste Hütte ist. Und ob die jeweilige Etappe an einem Tag machbar ist", sagt Alexander Stich. So erstellten sich die Schüler ihre eigene Route.
Die Organisation steht. Nun müssen die Schüler noch Stöcke und Rucksäcke besorgen und vor allem: die Wanderschuhe einlaufen. "Der Fokus liegt momentan auf dem Training", sagt Sportlehrer Christoph Hegenbart. Sogar darum kümmern sich die Schüler selbst. Sie treffen sich in Kleingruppen und treiben so viel Sport wie möglich. Vor kurzem war die Gruppe im Trainingslager am Walchensee. "Das Wochenende war gut für uns. Wir konnten viele Erkenntnisse sammeln, was wir an Ausrüstung noch brauchen oder welches Schuhwerk vielleicht nicht geeignet ist", sagt Alexander Stich.
Auch für das Teambuilding war die Vorbereitung nochmal ein Schub. "Die Schüler haben zusammengeholfen. Jeder hat sich mit seinem Wissen eingebracht", lobt Müller-Baltzer. Nach den drei Tagen ist sich Sportlehrer Christoph Hegenbart sicher, dass im September alles funktioniert. "Ich bin guter Dinge. Die Schüler sind körperlich und geistig in der Lage, die Tour zu bewältigen."
Die Reise ist teuer. Die größten Kostenpunkte sind Anreise und die Übernachtungen auf den Hütten. Deshalb starteten die Schüler eine Crowdfunding-Aktion auf der Internet-Plattform "99 Funken". Noch bis Ende Juli kann gespendet werden. 1500 Euro sollen so zusammenkommen, 800 sind es momentan.
Die Schüler hoffen auf viele Unterstützer, um ihren Traum zu erfüllen. "Wir wollen später unseren Enkeln erzählen können, dass wir die Alpen überquert haben", sagt Magdalena Rindler. Ein gutes hatte die geplante Tour jetzt schon, erklärt Schülerin Emily Wolfinger: "Wir sind eine gute Gruppe geworden. Deshalb freue ich mich auch besonders auf die Gemeinschaft beim Wandern."
Weiden in der Oberpfalz
11.07.2018 - 16:34 Uhr
Zusammen über den Berg
von Tina Sandmann
Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Meistgelesene Artikel

E-Mail eingeben
Sie sind bereits eingeloggt.
Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.