(eib) Das eingespielte Organisationsteam hatte vor dem offiziellen Start am Vormittag schon alle Hände voll zu tun, den Spieleparcours, das Fußballkleinfeld, die Bewirtungsstationen aufzubauen. Daneben galt es, die aus der Oberpfalz, Oberfranken und den tschechischen Nachbarregionen angereisten Behindertengruppen zu registrieren.
Vorsitzender Josef Hellerbrand strahlte bei der Begrüßung der über 300 Teilnehmer aus beiden Ländern und freute sich im Namen des Veranstalters über den Besuch von Schirmherrn MdL Alexander Flierl, Bürgermeister Manfred Dirscherl, stellvertretenden BLSV-Kreisvorsitzenden Michael Günther, Altbürgermeister Hans Wirnshofer und Ehrenmitglied Erich Schlicker als Ehrengäste. Seit 2015 wird die beispielhafte und 2017 mit dem Inklusionspreis des Bezirks Oberpfalz ausgezeichnete Veranstaltung grenzüberschreitend ausgerichtet. Hellerbrand erinnerte an die Beweggründe beim Start vor zwölf Jahren, den in den Einrichtungen von „Dr. Loew Soziale Dienstleistungen“ in Weiding betreuten Behinderten eine Freude zu bereiten und für sie zusammen mit den Bürgern aus der Region einen abwechslungsreichen Tag zu gestalten. „Das Ziel, bei Sport- und Spiel Brücken zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu schlagen, ist jedes Jahr voll aufgegangen, auch dank der großzügigen Spender, des Engagements der Mitglieder und der guten Zusammenarbeit mit der Heimleitung im Haus Fuchsenschleife.“ Weiter betonte der Vorsitzende, dass dank der Zusammenarbeit mit dem Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) und der Förderung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds die Veranstaltung seit 2015 mit der Einbindung tschechischer Behindertengruppen einen sehr bereichernden grenzüberschreitenden Stellenwert bekam. „Inklusion wird hier vorgelebt, die Initiative des SC Weiding war kein Strohfeuer, sondern stellt mit dem vollen Dutzend in diesem Jahr die Nachhaltigkeit unter Beweis,“ lobte Schirmherr Alexander Flierl. Die Freude beim SC Weiding vervollkommnete Bürgermeister Manfred Dirscherl, als er im Namen des Gemeinderats eine namhafte Spende als Unterstützung für den Verein übergab.
Gleich nach den Eröffnungsworten ging es für 18 Teams mit Behinderten, darunter 7 aus Tschechien, in einen ereignisreichen Nachmittag auf dem Weidinger Sportgelände. Der Spieleparcours war dicht umlagert, besonders viel Spaß hatten Kinder und Erwachsene bei der „Hau die Nuss“-Maschine. Bei den acht Fußballmannschaften machte sich vor dem Anpfiff zum Turnier leichte Nervosität breit, die von den Betreuern geschickt mit Aufwärmübungen vertrieben wurde. Eine von viel Beifall begleitete Einlage bot die Tanzgruppe der Lebenshilfe Marktredwitz unter der Leitung von Ingrid Übelhack, die mit 30 Leuten mit Behinderung seit 15 Jahren tanzen und schon dreimal in Weiding zu Gast waren. „Musik ist einfach toll für die Bewegung“ meinte die Chefin, die bei der Zugabe die Zuschauer zum Mittanzen animierte.
Dank der Kuchenspenden, der Grillstation und der Getränketheke war für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Die Tombola des Bayern-Fanclubs „Wildes Bergvolk“ machte mit ihren Glückstreffern viel Freude. Höhepunkt war das Endspiel des Fußballturniers, zu dem sich aus acht Mannschaften die beiden Teams der Naab-Werkstätten (NWS Löwen) und der STE Lindau qualifizierten. In einem spannungsreichen Neun-Minuten-Match ging es ziemlich ausgeglichen hin und her. Die NWS Löwen aus Schwandorf jubelten beim Siegtreffer über die Schönseer Mannschaft, die mit Anastasius Katalies und seinen fünf Treffern den Torschützenkönig des Turniers stellte.
Nach der Siegerehrung mit Pokalübergabe dankte Organisationschef Engelbert Horn vom SC Weiding für das große Engagement aller Beteiligten, verbunden mit der Einladung zur 13. Veranstaltung im Juni nächsten Jahres. Vielleicht lässt sich sogar der Gedanke des stellvertretenden BLSV-Kreisvorsitzenden verwirklichen, das Kreissportfest für Menschen mit Handicap in Weiding zu veranstalten.
Weiding
20.06.2018 - 16:08 Uhr
Brücken am Spielfeld bauen
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