Mit Ehrengästen, vielen Klöpplerinnen, Dozentinnen für Klöppelkurse, Ausstellern und Händlern sowie der Bevölkerung wurde mit einer Festveranstaltung der offizielle Abschluss der dritten Schönseer Klöppeltage gefeiert. Bürgermeisterin Birgit Höcherl begrüßte im Weidinger Jugendheim, auch namens ihrer Kollegen Manfred Dirscherl, Weiding, und Gerald Reiter, Stadlern, die Gäste. Mit dabei waren auch Tiefenbachs Bürgermeister Ludwig Prögler, das Stadtoberhaupt aus Sedlice, Vladimir Klima und sein Amtsvorgänger Jiri Rod.
Die Schönseer Bürgermeisterin freute sich über die Anwesenheit der Klöppellehrerinnen Martina Srbova und Emilia Urbova, die die vier Models aus der tschechischen Stadt Sedlice begleiteten. Den Vertretern aus Idrja/Slowenien dankte sie für die eindrucksvolle Ausstellung in der Gewölbehalle des CeBB. Anerkennende Worte gab es von der Bürgermeisterin ebenfalls für die Frauen des Klöppelkreises Schönsee-Stadlern-Tiefenbach für deren Engagement bei der Vorbereitung und während der vergangenen Tage, die viel Zeit und Geduld für die wunderbaren Ausstellungen aufbrachten. Sie erwähnte ebenso Josef Köck vom gleichnamigen, weltweit bekannten Klöppelshop, der in diesen Tage vor allem mit den Händlern in Kontakt stand. Zudem gab es für diese Veranstaltungswoche Unterstützung vom Bauhof der Stadt und dem der Gemeinde Weiding.
“Sedlice wandert zurück in die Vergangenheit” – Unter diesem Motto kündigte Mirka Vacková die Auftritte der Damen aus dem Nachbarland, die bei ihren Auftritten Bühne und Parkett zum Laufsteg verwandelten, und Spitze von der Gegenwart bis Mitte des 19. Jahrhunderts präsentierten. Ob eine Strickbluse, ergänzt mit geklöppeltem Einsatz, für gesellschaftliche Anlässe in deutlichen Farben kreierte Kleider, mit Blumendesign oder in Pastellfarben – nicht nur von anwesenden Damen gab es dafür besondere Aufmerksamkeit, auch für die Herren waren dies besondere Hingucker. Dass nicht nur für Oberkleidung Klöppelspitze Verwendung fand, davon ließen sich die Besucher an diesem Festabend bei der Vorführung von Hemdchen, Hose und Nachtkäppchen überzeugen. Geklöppelte Spitze gab jedem Kleidungsstück eine besondere Note.
Glanznummer war in diesen Stunden die Präsentation der “Sedlicer Goldhaube”. Der Tradition nach wurden früher in Sedlice auch Goldhauben aus Metallfäden geklöppelt, die bis nach Bayern verkauft wurden. Jede Haube hat neun Teile, jeder Teil wurde von einer anderen Klöpplerin gefertigt. Nach dem Vorbild einer Goldhaube im Stadtmuseum Horažďovice – in Sedlice hat sich leider kein Beispiel erhalten – erstellte die Klöppellehrerin Martina Srbova aus Sedlice im Jahr 2018 anhand eines neu gezeichneten Klöppelbriefs eine Replik.
Und jetzt gab es von Klöppelkreis-Sprecherin Frieda Roith eine Überraschung: Als Nachbildung solcher Klöppelhauben fertigte sie eine solche in den vergangenen Wochen in Miniaturausgabe mit in Sedlice geschneidertem Gewand, und stellte diese unter dem Beifall der Anwesenden in der Festveranstaltung als Zeichen der bestehenden Freundschaft vor.
Wie tief das traditionelle Klöppelhandwerk dies und jenseits der Grenze verwurzelt ist, zeigte an diesem Abend die Unterzeichnung einer Freundschaftsurkunde. Darin erklären die Klöpplerinnen mit Unterstützung von Sedlice, Schönsee, Stadlern, Weiding und Tiefenbach in Hochachtung für die Vorfahren das Spitzenklöppeln auch in Zukunft gemeinsam in Partnerschaft und Freundschaft aufrecht zu erhalten und zu gestalten. Mit der Urkunde werde der Ausdruck des guten Willens zur Bereicherung des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens gestärkt.
Unterhaltung boten bei der Festveranstaltungen Maria Hammerer und Ludwig Zwick mit einem Sketch, für die musikalische Begleitung standen die “Allrounder” unter Leitung von Stefan Karl auf der Bühne.
Ohne viele freiwilligen Helfer und Unterstützter wäre die Durchführung einer solchen Veranstaltung nicht möglich. Engagiert habe sich unter anderem Maria Hanauer von der Tourist-Info, Schul-Hausmeister Bernhard Treiber, der Schützenverein 1893 und der Verein “Zukunft in Würde – Indienhilfe”, wie auch die Mitarbeiter der gemeindlichen Bauhöfe Schönsee und Weiding. Als einmalig, gegenüber den bisherigen Klöppeltagen, fanden die vielen auswärtigen Besucher das von Willibald Kulzer, Dietersdorf, gesteuerte “Klöppeltaxi” vom Rathaus zur Schule. Bürgermeisterin Birgit Höcherl betonte dies im Rückblick auf die dritten Schönseer Klöppeltage, die nach 2015 und 2017 wieder als voller Erfolg zu bezeichnen sind.
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