Weiding
14.02.2024 - 13:29 Uhr

Lösung statt Auflösung: Ein Schießstand für zwei Schützenvereine

Der Schießstand der Frauensteiner Burgschützen ist verwaist. Geselligkeit stellen die Mitglieder über den Schießsport. Ein anderer Verein, die Einheit-Schützen, hat kein Domizil. Jetzt findet sich eine für alle passende Lösung.

Bei den Frauensteiner Burgschützen war die Zukunft nach dem Tod der beiden Vorsitzenden ungewiss. Doch nach der letzten Versammlung ist klar: Es geht weiter. Das Raumproblem eines anderen Vereins führt zu einer Kooperation.

Blick zurück: Im Bericht bei der Generalversammlung 2018 der Weidinger Frauensteiner Burgschützen stellte Vorsitzender Hans Wirnshofer zum allgemeinen Schießbetrieb fest, dass sich die Begeisterung am Schießstand sehr in Grenzen hält, allgemein habe bei den Mitgliedern die Geselligkeit bei Unterhaltung am Stammtisch Priorität. Trotz Bemühungen in der Frauenstein- Folgezeit den Schießbetrieb auf Vordermann zu bringen, änderte sich jedoch nichts.

Erschwerend für die Burgschützen war ein Jahr später die Tatsache, dass die bei dieser Generalversammlung gewählten Frontmänner Herbert Weinfurtner (stellvertretender Vorsitzender) und nur wenige Tage später erster Schützenmeister Hans Wirnshofer verstarben. Mit den Corona-Maßnahmen ab dem Frühjahr 2020 kam das Vereinsleben zum Erliegen.

Hans Zilk, einer aus dem 2018 gewählten Führungsquartett, sah es nun an der Zeit, die Frage über die Zukunft des Vereins zu erörtern. Bei der Zusammenkunft im Landgasthof Frauenstein freute er sich über das Interesse an dieser Aussprache mit dem Ziel, wie die Weichen für die Zukunft gestellt werden sollten.

Bei der Versammlung war auch Willibald Weber vom Schützenverein “Einheit” anwesend. Auch bei diesem Verein geriet inzwischen der Schießsport aus den Fugen: Die Einheit-Schützen brauchen nämlich, nachdem ihnen die Kündigung ihres Schießstandes im ehemaligen Gasthof Post ins Haus flatterte, eine neue Bleibe. Sie haben daraufhin eine Lösung gesucht.

Vom Vereinswirt der Burgschützen, Alfons Zilk, bekamen sie grünes Licht, den verwaisten Schießstand in seinem Lokal, auf dem bisher die Frauenstein-Schützen zugange waren, zu nutzen. Wie Willibald Weber von "Einheit" informierte, ist der Stand inzwischen von den Einheit-Schützen so umgebaut ist, dass dieser den Richtlinien der Schießsportordnung entspricht. Der Plan für die Zukunft: Faktisch werde die Anlage jetzt von "Einheit" betrieben, versicherungstechnisch schießen Nicht-Vereinsangehörige, zum Beispiel auch die Burgschützen, unter der Aufsicht von Einheit-Weiding und entrichten eine Schießgebühr.

In der von Sachlichkeit geprägten Aussprache kam die Runde zu der Feststellung, dass die Schießbegeisterung im Ort nachlässt. Ob sich die Frauensteiner Burgschützen künftig weiterhin vor allem die Geselligkeit auf ihre Fahne schreiben oder die Begeisterung für das Schießen aufs Blattl oder Ringe wieder erwacht, soll letztendlich am Freitag, 8. März, bei einer Generalversammlung mit Neuwahl der Vorstandschaft diskutiert werden. Priorität habe die realistische Ausrichtung des Vereinslebens auf die kommende Zeit.

Hintergrund:

Weidinger Schützenvereine

  • Burgschützen Frauenstein: 1854 bis 1959, dann Wiedergründung 1967; 40 Mitglieder
  • Einheit Weiding: Ursprünglich Schützenvereinigung Weiding, seit 1963 Einheit Weiding; 60 Mitglieder
 
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