Weigendorf
08.05.2020 - 17:08 Uhr

Gemeinde Weigendorf tut sich schwer auf Suche nach Bauland

Ihre idyllische Lage mit drei Tälern bereitet der Gemeinde Weigendorf nicht nur Freude. Bei der Erschließung neuer Baugebiete bremst sie mitunter.

Für die ausscheidenden Gemeinderatsmitglieder (von links) Walter Kempf, Florian Süß und Monika Schwarz findet Bürgermeister Reiner Pickel anerkennende Worte. Bild: fm
Für die ausscheidenden Gemeinderatsmitglieder (von links) Walter Kempf, Florian Süß und Monika Schwarz findet Bürgermeister Reiner Pickel anerkennende Worte.

In seiner letzten Sitzung diskutierte der bisherige Gemeinderat das leidige Problem der Erschließung von Baugebieten. Hemmschuh ist seit jeher die Lage der gesamten Gemeinde im Landschaftsschutzgebiet. Das Ergebnis: Während die Ergänzung Wagnerleite in Högen in der Schwebe bleibt, werden eine weitere Fläche am Kreuzweg, ebenfalls in Högen, und eine Ortsabrundung in Ernhüll ins Auge gefasst.

Bei der vorgeschalteten Bürgersprechstunde sah sich Bürgermeister Reiner Pickel gleich mit dem Kreuzweg-Problem konfrontiert. Die Besitzer eines Hauses, das an die vorgesehene Erschließungsfläche angrenzt, befürchteten einen Verlust an Wohnqualität durch Baulärm und späteren Verkehr. Der Bürgermeister bat um Verständnis, dass die Gemeinde für eine langfristig gute Entwicklung Baugrundstücke bereitstellen müsse: "Von den äußerst begrenzten Möglichkeiten blieb diese Fläche übrig."

Eine Beschwerde zielte auf freilaufende Hunde. Das Gebot, die Vierbeiner anzuleinen, werde zunehmend missachtet. Fußgänger empfänden das als Plage. Der Bürgermeister will auf eine Überwachung drängen, um hier wieder Frieden zu schaffen.

Routiniert gab der Rat das Einverständnis zu einem Wohnhausneubau in der Schulstraße. Formsache war auch ein Überlassungsvertrag zwischen Gemeinde und Spielvereinigung Weigendorf. Er ermöglicht es dem Sportverein, eine Flutlichtanlage auf dem B-Platz gefördert zu bekommen.

Auskünfte zur Aufstellung eines Bebauungsplans im Bereich Kreuzweg Högen gab die Geschäftsführerin der Verwaltungsgemeinschaft, Kerstin Brüning. Für 6500 Quadratmeter große Fläche stehe zunächst eine Vorplanung an. Gemeinderat Walter Kempf dachte an den gescheiterten Versuch vor etwa 20 Jahren, in der Nähe eine gewerbliche Halle anzusiedeln. Auch gab er die Auswirkungen auf den Ort und die Verkehrslage zu bedenken. Gemeinderat Thomas Dotzler bestand auf einem Vergleich der Erschließungskosten des neuen Gebiets und der noch schwebenden Erweiterung Wagnerleite, bevor eine Entscheidung für eines der Vorhaben getroffen werde.

Am Anfang, so stellte Kerstin Brüning klar, stehe die Aufstellung des Plans, gekoppelt mit dem Antrag zur Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet. Diese Hürde müsse zuerst genommen werden. Die Räte rangen sich zu diesem Beschluss durch.

Wenn auch keinen Bebauungsplan, so doch eine Klarstellungssatzung gab es für den Ortsteil Ernhüll zu beraten. Hier sollen Baulücken im Ort und an seinen Rändern einbezogen werden. Dazu müssen die Flächen ebenfalls aus dem Landschaftsschutzgebiet gestrichen werden. Das wollen die Räte in die Wege leiten lassen.

Nun kam die Zeit des Abschiednehmens. Bürgermeister Reiner Pickel lobte bei seinem Rückblick auf die vergangenen sechs Jahre ein gutes Einvernehmen und dankte für die ehrenamtliche Tätigkeit zum Wohl der Gemeinde. Besonders wandte er sich an fünf ausscheidende Gemeinderäte. Walter Kempf habe sich in 30 Jahren mit Sachverstand und kollegialer Mitarbeit große Anerkennung verdient. Er könne als Vorbild für die neue Generation gelten. Vor zwölf Jahren zog Monika Schwarz in das Gremium ein und brachte als Pionierin die frauliche Note in den "Männerclub". Eine Periode beteiligten sich Siegfried Sörgel, Erwin Greißinger und Florian Süß an den Entscheidungen im kommunalen Bereich. Alle wurden mit einem Präsent verabschiedet.

 
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