Auf drei Grundstücken der Gemarkung Etzenricht soll ein Solarpark ermöglicht werden. Die Gesamtfläche beträgt 6,5 Hektar, wobei auch benötigte Ausgleichsflächen enthalten sind. Das Vorhaben ist mit den Eigentümern abgestimmt.
Vor einem Dutzend Zuhörern in der Gemeinderatssitzung am Dienstag betonte Julian Karl, dass er 2020 den Einödhof im Weiherhammerer Ortsteil Geräum mit zwei Brüdern geerbt und nach Möglichkeiten gesucht habe, das seit 1769 im Familienbesitz bestehende denkmalgeschützte Anwesen zu erhalten. Projektentwickler David Schwalbe von „Privates Institut für regenerative Energieprojekte GmbH“ in München stellte Unternehmen, ganzheitliches Konzept und Projektablauf vor.
Modulhöhe begrenzt
Laut Bayerischem Landesamt für Denkmalpflege (Stand 21. Juli) sei das Vorhaben zulässig, bemerkte Schwalbe. Aktuell seien mehr als 500 Anlagen in Betrieb. Die Leistung des Solarparks beträgt circa 7,6 Megawatt. Schwalbe sprach von einem Wegfall der Module im nördlichen Bereich des Bauernhofs und einer Reduzierung der Höhe der Modultische auf 2,50 Meter. Ferner sind vorgesehen: Eingrünung der Grenze des Solarparks, südliche Verbreiterung der Sichtachse zwischen Hof und Straße.
Die Einnahmen für die Gemeinde aus kommunaler Beteiligung und Gewerbesteuer könnten bei einer Laufzeit von 30 Jahren bis zu 1,3 Millionen Euro betragen, bemerkte Schwalbe. Er verwies auf die Möglichkeit der Investition durch Bürger über die Plattform Klimaschwarm ab einem Betrag von 500 Euro bei zwei Jahren Laufzeit und aktuell 4,2 % Verzinsung. „Die Dauer der Baurechtschaffung einschließlich des Solarparkbaus veranschlagte Schwalbe auf Nachfrage von Gemeinderat Rainer Vater (SPD) mit circa zwei bis maximal drei Jahren. Für die CSU-Fraktion sah Nicole Presche im Solarpark in Zeiten der Energiewende eine Möglichkeit, „unseren Beitrag zu leisten.“ Rainer Vater schloss sich dieser Meinung voll an.
Beim Alia-Projekt tut sich was
Bei drei SPD-Gegenstimmen verzichtete das Gremium vorerst auf den Erlass von Satzungen einer Stellplatz- oder Spielplatzpflicht. CSU-Sprecherin Presche meinte dazu: „Wir sollten die Chance auf Entbürokratisierung nutzen. Im Hinblick auf neue Baugebiete können wir die Stellplatzpflichten im Bebauungsplan festlegen und brauchen dazu keine separate Satzung.“ Rainer Vater: „Die SPD-Fraktion ist für Entbürokratisierung. Bei manchen Bürgern lässt die Disziplin beim Parken jedoch zu wünschen übrig.“ Laut zweitem Bürgermeister Julian Kraus (CSU) ändert sich grundsätzlich nichts an der bestehenden Regelung, bis ein neuer Bebauungsplan eingereicht wird.
Architekt Christian Schönberger erklärte anschließend den erneut geänderten Entwurf zum Bebauungsplan für das von vielen ersehnte Mehrgenerationen-Projekt Alia. „Die Bauvorbereitung läuft auf Hochtouren. Ende August/Anfang September folgt die Umsetzung der naturschutzrechtlichen Maßnahmen. Für den Spätherbst sind die ersten Baumaßnahmen beauftragt und für rund 26 Millionen Euro bereits Bauaufträge vergeben“, ließ Schönberger wissen. „Wir hoffen jetzt, dass alles laut Zeitplan funktioniert“, sagt Bürgermeister Ludwig Biller. Ohne Gegenstimme billigte das Gremium den geänderten Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans. Die Verwaltung wird beauftragt, das Verfahren zur förmlichen Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange erneut durchzuführen.
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