Gern erzählt sie aus ihrem abwechslungsreichen Leben. Als 13. von 14 Kindern der Eheleute Baptist und Anna Ziegler wuchs sie in einer schlechten Zeit in Dürnast auf. Entbehrungen waren Normalität. "Zu Fuß san ma damals nach Kaltenbrunn in d`Kirchn ganga, a zu Beerdigungen hinterm Pferdefuhrwerk mit dem Sarg", berichtete Böhm unter anderem. Schon als junges Mädchen musste sie in der elterlichen Landwirtschaft anpacken. 1949 heiratete sie den Schreiner Franz Böhm, der nach dem Krieg aus seiner sudetendeutschen Heimat vertrieben worden war.
Das erste gemeinsam erbaute Häuschen in Kaltenbrunn wurde verkauft, und schon 1959 zog die Familie ins neu errichtete große Eigenheim nach Weiherhammer. Grund war die Schichtarbeit des Ehemannes, zu der dieser bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad in die Gießerei des Hüttenwerks fahren musste. In der Hubertusstraße erledigt die Jubilarin ihren Haushalt noch selbst. "Power mou ma hom", sagt die Jubilarin prompt. Tochter Heidi schaut täglich vorbei, und auch die mit im Haus wohnende Familie von Sohn Otto gibt Martha Böhm Geborgenheit. Das Lesen der Tageszeitung und Fernsehen, vorzugsweise Politisches, gehören zum Alltag. Martha Böhm ist die einzige noch Lebende aus der Ziegler-Großfamilie.
Der Großteil der Geschwister erreichte ebenfalls ein hohes Alter. Zuletzt starb Bruder Josef 2017 in den USA mit 104 Jahren, Ende 2018 Schwester Veronika Koppmann in Seugast-Böcklmühle mit fast 96. Deren drei Söhne erfreuten die rüstige 90-Jährige ebenso wie Bürgermeister Ludwig Biller, Pfarrgemeinderats-Sprecher Wolfgang Krauß und Manuela Lippert für die Siedlergemeinschaft. Jüngster Gratulant war Urenkelin Mia.
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