Albert Bauer gehörte zu den Menschen, deren Leistung und Nähe man noch spürt, wenn sie plötzlich nicht mehr da sind. Der gebürtige Großschönbrunner war keiner, der den Vordergrund gesucht hat. Gleichwohl hätte Vieles nicht funktioniert, wenn seine Zuverlässigkeit versagt hätte. In der Familie, am Arbeitsplatz, in der Freizeit.
Die Redaktion von Oberpfalz-Medien weiß das aus erster Hand. Gleich vier lange Versammlungen und ein runder Geburtstag an einem Wochenende im Terminkalender? "Geht in Ordnung, geh ich hin, mach ich schon", war die Standardantwort Albert Bauers am Telefon. Unter dem Kürzel (baw) berichtete er 24 Jahre lang, bis 2018, aus seinem Heimatort Weiherhammer als freier Mitarbeiter für den Neuen Tag.
Im Gemeinderat, bei den Faustballern, beim OWV und dem Frauenbund war er gleichermaßen gern gesehen. Eben weil er kam, sich zurücknahm, Souveränität ausstrahlte und anderen den Vortritt überließ, wenn die es unbedingt wollten. Und weil er immer da war, kannte er sich aus. Das bewiesen seine Texte.
Bauer kam am 29. September 1948 zur Welt. Erste berufliche Erfahrungen sammelte er bei der Bahn, bevor er zur Polizei ging. Dort brachte er es bis zum Ruhestand mit 60 Jahren zum Polizeihauptkommissar. Nach Bayreuth und Eschenbach war zuletzt Grafenwöhr sein Revier, wo er ebenfalls im Ruf stand, mit jeder Klientel gut zurechtzukommen.
Am meisten wird den leidenschaftlichen Koch und begabten Heimwerker seine Familie vermissen. 1971 heiratete er Renate Sauer aus Weiherhammer. Dann kamen die Kinder Regina, Timo und Katrin. Timo erlitt mit 18 einen Starkstromschlag während seiner Lehre und lag danach jahrelang im Wachkoma, bis er 2015 starb. Die Familie machte in jener Zeit das Beste daraus, baute ans Haus einen Außenaufzug an, besuchte Timo sobald es ging im Pflegeheim. Laute Klagen über dieses Schicksal waren aber nicht zu hören. Wo Albert Bauer war, wurde eher gemacht als gejammert.
Der Träger der Weiherhammerer Barbaramedaille hat auch eine Krebserkrankung gut weggesteckt und war fünf Enkeln und zwei Urenkeln ein netter Opa. Am Samstagabend hörte sein Herz beim Fernsehen urplötzlich zu schlagen auf. Obwohl Rettungsdienste und Ärzte intensiv um Albert Bauers Leben kämpften, konnten sie ihn nicht zurückholen. Er wurde 71 Jahre alt. Die Beerdigung ist im engsten Familienkreis geplant. Sobald es die Coronalage zulässt, sollen sich auch Freunde und weitere Weggefährten in einem Gedenkgottesdienst von ihm verabschieden können.
Ein Querschnitt der Artikel Albert Bauers für Oberpfalz-Medien
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