Weiherhammer
18.03.2024 - 10:55 Uhr

Volles Haus beim Starkbierabend der Scheibenschützen Weiherhammer

Bruder Veritas nimmt bei der Fastenpredigt keine Rücksicht auf Freund und Feind. Für seine pikant gewürzten, mitunter humorvollen Ausführungen erhält er immer wieder Applaus.

Bruder Veritas alias Thomas Waldenmayer hat starkbiermäßig wieder zugeschlagen. Beim Starkbierabend der Scheibenschützengesellschaft (SSG) Weiherhammer am Samstag im voll besetzten Schützenheim bot der versierte Redner eine pikant gewürzte, mitunter humorvolle, halbstündige Fastenpredigt. Dafür gab es wiederholt Beifall. Er würde sich wünschen, dass unsere Politiker mehr Klartext reden. „Denn was da oft gemacht wird, versteht der Bürger einfach nicht mehr.“

Bruder Veritas nahm zunächst kommunale Gegebenheiten aufs Korn. In der Gemeinde sei die Welt noch in Ordnung. Nur: Die Meldezettel „Der aufmerksame Bürger“ sollten halt auch in den nächsten Monaten abgearbeitet und nicht einfach vergessen werden. „Am Brandnerweg hat sich nix dou. Die Gemeinde sagt: Lou mir mei Rouh! Richt's liaba die vom Naturlehrpfad wieder her. Das ist doch wirklich nicht schwer, und hat zum Effekt ganz nebenbei – die Kinder lernen was dabei! In mancher Wasserrinne läuft nix mehr, die Rinnsteine liegen kreuz und quer. Ein Flicknteppich auf den Straßen. Man möcht's kaum glauben, s'ist nicht zum Fassen. Kaum einer braucht die 30-er Zone. In dieser Läng, dös geht auch ohne. Am Park hinterm Friedhof gibt's jetzt Stolperbalken. Ich weiß nicht, was soll ma davon halten. Bevor ihr einen Krampf aufstellt, spart euch lieber dafür dös Geld. Und wenns Geld weg muss, egal wo, dann gebts es der Feuerwehr oder dem HvO."

Mit drei Lesungen aus dem Buche Veritas bekamen auch die Landesregierung mit ihrem „Weiter so“ und die „Gscheithaferln“ der Ampelkoalition in Berlin ihr Fett ab. Dabei wiederholte Veritas seine schon einmal vorgetragene Warnung: „Wenn ihr nicht bald auf das schaut, was die Bevölkerung will, sondern nur eurem ideologisch verblendeten Kurs weiter verfolgt, dann werdet ihr bei Wahlen von linken und rechten Parteien so sehr durch die politische Landschaft gewatscht, dass es bloß so staubt!“ Früher war man stets bestrebt, Krieg zu vermeiden, wo es geht. "Doch heut schreien selbst die Grünen laut: Liefert Waffen und es schaut fast so aus, als würd's gelingen uns in den Krieg mit reinzubringen. Am falschen Ende wird gespart, und für den Bürger wird es hart. Wer arbeitet muss früh raus, wer Bürgergeld kriegt, der bleibt zu Haus. Was soll jetzt der Krampf mit künstlicher Intelligenz?", frage er sich. Natürliche Intelligenz könne fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung die natürliche Intelligenz. In sich hatten es die „Fürbitten“, ehe Veritas mit einem Zitat von Karl Valentin schloss: "Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist."

Erfreulich für die SSG: Unter den Gästen waren auch Feuerwehr und KSK, Hubertus Kaltenbrunn, Tell Trippach, die Bürgermeister Ludwig Biller und Julian Kraus sowie Gemeinderat Mirko Bertl. Gleich vier Starkbiere hatten Erster Schützenmeister Georg Regn und Schankwirt Peter Nickl organisiert: Superator, Jacobator, Kneitinger Bock und Störtebecker Frühlingsbock aus dem hohen Norden. Das Küchenteam lieferte die passenden Unterlagen. Stimmung und Gaudi herrschte bis Mitternacht.

 
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