Der 30-Jährige hat den begehrten fünften Platz auf der Gesamtliste der CSU ergattert und Füracker unterstützt ihn gerne beim Wahlkampf. "Obwohl ich damit mein eigenes politisches Grab schaufle", sagt der mehr als 20 Jahre ältere Politiker. Trotz Altersunterschied sind sich beide einig: "Das ist die wichtigste Europawahl, die wir je hatten." Und Bayern soll dabei eine große Rolle spielen. Nicht umsonst betont Füracker, dass auf der CSU-Liste nur bayerische Kandidaten vertreten sind. Auch die Oberpfälzer Wirtschaft profitiere von der Grenzöffnungen zu Tschechien. Aus der "Jammerpfalz", die er 30 Jahre zuvor erlebt hatte, sei eine wichtige Aufsteigerregion geworden. Und auch Deutschland habe, das möchte er nicht verschweigen, wirtschaftlich stark von der Europäischen Union profitiert. "Ohne ein vereintes Europa hätten wir uns als Wirtschaftsmacht nicht so entwickeln können", betont Füracker. In Konkurrenz mit den globalen Handelsmächten sei in Zukunft ein geeintes Europa immer wichtiger: "500 Millionen Europäer sind stärker als 80 Millionen Deutsche."
Obwohl die Politiker betonten, wie wichtig der Staatenbund für Deutschlands Wirtschaft ist, kritisieren sie viele Länder in der Union. Etwa Italien, dessen Einstellung sei: "Ich mach Schulden ohne Ende, und den Braten wird schon irgendwer bezahlen." Füracker spricht sich gegen ein EU-Steuerrecht aus, da müsse man ja als stärkstes Land am meisten einzahlen. Aus diesem Grund wendet er sich auch gegen ein gemeinsames EU-Budget. Doleschal kritisiert auch den Vorschlag der Sozialisten zu einer gemeinsamen europäischen Sozialversicherung. So müsse Deutschland ja die Armut in Griechenland unterstützen. Gemessen am Länderfinanzausgleich zahle Deutschland auf Europaebene jedoch vergleichweise wenig für die Nehmerstaaten, gibt Doleschal auch zu.
Der gemeinsame Binnenmarkt müsse geschützt werden durch sichere Außengrenzen. Deshalb fordert der Oberpfälzer Kandidat eine schnelle Aufstockung von Frontex, der Europäischen Grenz- und Küstenwache. Auf der anderen Seite wendet sich der CSU-Kandidat gegen rechtspopulistische Tendenzen und kritisiert in diesem Zusammenhang die Gelbwesten-Bewegung in Frankreich. Im Hinblick auf das bevorstehende Bayernspiel beendet Severin Hirmer die Diskussion.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.