Mitglieder der Ortsgruppe des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) haben bei Weiherhammer mehreren Kopfweiden eine neue Frisur verpasst. Mit Motorsäge und Heckenschere befreiten sie die Bäume vom Wildwuchs. Ein so radikaler Rückschnitt hat bei einer Kopfweide mehrere Gründe. Zum einen will man den Baum davor schützen, unter der Last seiner „Frisur“ vorzeitig auseinanderzubrechen. Zum anderen entstehen auf den kahlen Köpfen dieser speziellen Weiden zahlreiche Hohlräume mit morschem Material: ein Paradies für Insekten.
Das Neustädter LBV-Mitglied Verena Bauer hat recherchiert, dass bei Untersuchungen an Kopfweiden bis zu hundert Käferarten entdeckt worden seien; im Schutz der Vertiefungen tummelten sich außerdem Spinnen, Hautflügler, Asseln und vieles mehr. Dabei sei die Kopfweide Unterschlupf, Nistplatz, Jagdrevier, Speisekammer und Überwinterungsmöglichkeit zugleich. Davon profitierten auch Vögel und Säugetiere.
Die abgeschnittenen Äste werden üblicherweise als Schutz für Vögel und andere Tiere verwendet, in diesem Fall werden sie aber dem LBV-Nachwuchs als Unterstand dienen, denn ein altgedientes Mitglied wird aus den stärkeren Trieben ein Tipi für seinen Enkel bauen.
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