Welluck bei Auerbach
21.10.2019 - 15:24 Uhr

Informationen zum Wolf für Jäger in Auerbach

"Der Wolf ist weder böse noch gut. Er ist ein Wildtier, das von Natur aus vorsichtig ist und dem Menschen ausweicht:" Geoökologe Markus Martini geht es um sachliche Information, um Ängste abzubauen.

Die im Schießkino gewonnene Ehrenscheibe auf Pistole/Revolver übergibt (von links) Schießreferent Ulrich Schomann an den Vorsitzenden Dieter Möller. Die von Gerhard Trabant gestiftete Ehrenscheibe für das Anschießen der Büchsen nimmt Sebastian Schlegl mit. Bild: cs
Die im Schießkino gewonnene Ehrenscheibe auf Pistole/Revolver übergibt (von links) Schießreferent Ulrich Schomann an den Vorsitzenden Dieter Möller. Die von Gerhard Trabant gestiftete Ehrenscheibe für das Anschießen der Büchsen nimmt Sebastian Schlegl mit.

Der Wolfsbeauftragte des Landesamts für Umweltschutz (LfU) für die Oberpfalz, Markus Martini, sprach bei der Jägerkameradschaft über die aktuelle Situation des Wolfsbestands in der Region. Derzeit gibt es auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr ein Pärchen, das bisher ohne Nachwuchs geblieben ist, sowie im Veldensteiner Forst nachweislich ein Rudel.

Vier junge Wölfe sind Anfang September in eine Fotofalle des LfU getappt. Einige Tage danach wurde südlich von Pegnitz ein toter Wolf entdeckt. Nach den ersten Erkenntnissen sei davon auszugehen, dass er einem Wildunfall zum Opfer fiel.

Seit die Wölfe nach Deutschland zurückgekehrt sind, sei noch kein Angriff auf Menschen bekannt geworden. Allerdings lasse sich bei Wildtieren ein Risiko nie mit letzter Sicherheit ausschließen. "Die Gefahr, von einer Wespe gestochen zu werden, durch einen Hund oder einen Autounfall verletzt zu werden, ist um ein Vielfaches höher", stellte er gegenüber. Menschen gehörten nicht zur normalen Beute von Wölfen. Der Rat des Wolfsbeauftragten, wenn es zu einer Begegnung mit Isegrim kommt: "Respekt zeigen, nicht weglaufen, langsam zurückziehen. Den Wolf weder verfolgen noch füttern."

Martini ging auf die verschiedenen Lebensräume des Wolfes ein. "Überall in Europa, wo es Wölfe gibt, sind auch Kulturlandschaften, die den Ansprüchen mit Nahrung und Akzeptanz genügen." Allein in Deutschland und Polen halten sich maximal 1030 Wölfe auf, davon 75 Rudel und 33 Paare. Zur Ausbreitung und zum Wanderverhalten erklärte der Referent, dass ein Jungwolf rund 1550 Kilometer in zwei Monaten zurücklegen kann. Bei verhaltensauffälligen Tiere kommen die verschiedenen Maßnahmen zur Anwendung.

Unklarheit um den Leberegel

Für Gesprächsstoff in der Jägerschaft sorgt der Amerikanische Leberegel; ein Parasit, der Nutz- und Wildtiere befällt. Die Auswirkungen könnten derzeit nicht eingeschätzt werden, sagte Tierarzt Dieter Graf. Noch sei die wissenschaftliche Bearbeitung nicht abgeschlossen.

Auftakt mit Jägermarsch

Mit dem "Auerbacher Jägermarsch" hatte das Bläserkorps um Hornmeister Markus Toesko den musikalischen Auftakt im Dorfzentrum gesetzt. "Es gibt sie immer noch, die Landkreis-Hegeschau, diesmal im April in Neukirchen", blickte der Vorsitzende Dieter Möller zurück. Aus seiner Einstellung als Gegner dieser Veranstaltung mache er keinen Hehl.

Freuen konnte er sich über die sehr gute Beteiligung am Anschießen der Büchsen, wobei die von Gerhard Trabant gestiftete Ehrenscheibe an Sebastian Schlegl ging. Möller selbst sicherte sich im Schießkino Luhe-Wildenau die Ehrenscheibe auf Pistole/Revolver. Zu den Höhepunkten zählte die Preisverleihung für den Malwettbewerb des Bayerischen Jagdverbands. Zu den 15 Siegern gehörte die Klasse 4a der Dr.-Heinrich-Stromer-Grundschule. Sehr gefragt und schnell ausgebucht war das von Gabi Schleicher organisierte Ferienprogramm mit der "Schatzsuche im Wald".

Möller denkt an Rückzug

Als eine "wunderbare Angelegenheit" schilderte Heinrich Krodel als Hauptakteur den Sammelansitz beim Hinteren Wirt in Steinamwasser. "Da ist doch ein bisschen Tradition übrig geblieben als Ausdruck der gemeinschaftlichen Jagd." Sein Eindruck über die Landkreishegeschau: "Ein überhöhter Abschuss im Bereich der Jugendklasse." Erfreut registrierte der Vorsitzende die Ernennung von Roland Schleicher aus den Reihen der Jägerkameradschaft zum stellvertretenden Naturschutzbeiratsmitglied. Möller kündigte an, bei der kommenden Hauptversammlung den Vorsitz nach 18 Jahren zur Verfügung zu stellen.

 
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