Bertha Benz musste während ihrer legendären Fahrt im August 1888 von Mannheim nach Pforzheim an einer Apotheke halten, um Ligroin nachzutanken. Heutzutage kommen Autos mit einer Füllung Sprit 1000 Kilometer und weiter, und das Tanken dauert weniger als fünf Minuten. Klimaanlagen und Heizungen sorgen dafür, dass wir uns wohlfühlen, intelligentes Licht macht die Nacht zum Tag, ohne den Gegenverkehr zu blenden. Das können Sie bald vergessen, denn künftig fahren wir elektrisch. Dass moderne Verbrenner sauber sind und ihre Öko-Bilanz laut jüngstem ADAC-Test mitunter besser als die von Elektro-Autos (Stichwort Batterieherstellung, Stichwort Kohlestrom) zählt nicht. Wir surren in die Zukunft, und wie einst Bertha werden wir öfter mal halten und nachladen. Motorjournalisten, die Elektroautos testen, überschlagen sich derzeit in romantischen Aufsätzen, wie schön es ist, so oft Pause machen zu dürfen. Und erst die Planung der Reise, diktiert von Ladesäulen. Und schnell fahren muss man auch nicht mehr. Wie schön.Ganz ehrlich? Wir möchten auch mal Kilometer am Stück machen von Weiden nach Rimini, von Amberg nach Hamburg. Und wenn wir Pause machen wollen, dann weil wir müde sind oder weil uns ein Ort gefällt. So lange das nicht geht, bleiben für lange Strecken der sparsame Diesel, der effiziente Benziner und der saubere Gasmotor ohne Alternative. Wer Kurz- und Mittelstrecke fährt, mag mit einem Batterieauto klar kommen. Dass sein Auto bei Herstellung und Nachladen kein Zero-Emittent ist, muss ihm aber klar sein.Übrigens: Von der seit kurzem für Euro-4-Diesel und ältere Fahrzeuge gesperrten Straße in Hamburg aus kann man die Kreuzfahrtschiffe vorbeiziehen sehen. Die verbrennen hochtoxisch Schweröl. Gute Reise, Bertha!
Deutschland und die Welt
16.11.2018 - 09:44 Uhr
Welpenschutz für Elektro-Autos
Kommentar von Michael Ascherl
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