Der Fußball Club Wernberg kann am Samstag, 23. Juli, auf sein 100-jähriges Bestehen zurückblicken. In den archivalischen Unterlagen gibt es eine Ungereimtheit, die sich wohl nie mehr klären lässt: Aus einem Kassenbuch geht hervor, dass der Verein im Jahre 1922 bereits existierte und Kassier Hans Scharnagl einen ordnungsgemäßen Jahresabschluss schriftlich vorlegte: 1.793,90 Mark Einnahmen, sowie 591,50 Mark Ausgaben ergeben einen Jahresüberschuss von 1.202,40 Mark.
Warum der Verein ein Jahr später beim Verband abgemeldet wurde, weiß man nicht. Waren es wirtschaftliche oder politische Verhältnisse in der damaligen wirren Nachkriegszeit? Aber sicher wurde auf der "Kühtrad“ auch weiterhin Fußball gespielt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen, kurzzeitig unter „TuS“, später wieder FC Wernberg. Dann übernahm der 1957 gegründete TSV Detag Wernberg den Spielbetrieb und verlegte diesen 1963 nach Unterköblitz in die neu erbaute Sportanlage. Die Marktgemeinde Wernberg war ohne Fußballverein. So wurde von 53 fußballbegeisterten Wernbergern am 29. November 1963 im Gasthaus Paulus (Bojer) der FC neu gegründet und am 8. Februar 1964 beim Bayerischen Verband angemeldet. 1965 entstand eine Jugendmannschaft, eine Flutlichtanlage wurde gebaut. 1967 kam eine Schülermannschaft hinzu.
Dann wurde aus einem Fußballclub ein Sportverein mit mehreren Sparten: 1976 entstand die Frauengymnastikgruppe, 1981 kam die Sparte Leichtathletik dazu, dann 1983 die Eisstockabteilung und 1984 die Sparte „Ski“. Begleitet wurde dies mit dem gelungenen Neubau der Sportanlage im Jahre 1980 und 1986/1987 – in Eigenregie – mit dem Bau des im weiten Umkreis bekannten Aushängeschilds, dem FC-Sportheim mit Gastronomiebetrieb.
Nach 30 Jahren in den unteren Klassen gelang der ersten Mannschaft der Aufstieg in die Bezirksliga und drei Jahre später sogar in die Bezirksoberliga. Nach mehreren Abstiegen und jahrelangem Verweilen in der A-Klasse erreichte die erste Mannschaft 2014 wieder die Bezirksliga Nord und spielt dort meistens im vorderen Drittel mit. Auch der zweiten Mannschaft gelang 2014 der Aufstieg in die Kreisklasse Nord. Sie spielt jetzt gegen Mannschaften, gegen die früher die erste Mannschaft antrat, und hält sich dort.
Derzeit werden die alten Kabinen von 1964 mit hohen Kosten generalsaniert. Bei den Sportabzeichen ist der FC mit seinen 752 Mitgliedern im Landkreis seit Jahren in seiner Klasse an der Spitze und mit seinen Vorständen und Abteilungsleitern weiterhin gut für die Zukunft aufgestellt. An der Spitze standen seit 1963: Johann Schweiger, Fritz Strehl, Willi Duschner, Martin Bäuml, Detlev Girke, Stefan Sölch, Werner Bullin, Ernst Most, Stefan Sölch, Dieter Rosenberg und Gerhard Ibler.
Die Jubiläumsfeier am Samstag, 23. Juli, am FC-Sportgelände sieht folgendes Programm vor: 13.15 Uhr: Kreisklassenspiel: FCW II - SV Kemnath am Buchberg; 15,15 Uhr: Jugendspiel: E1/E2-Junioren; 16.30 Uhr: Bezirksliga Nord: FCW I - FC Schlicht. Nachmittags gibt es Kaffee und Kuchen, ebenso Kinderunterhaltung, ab 19 Uhr ist Festabend mit Ehrungen, Musik mit DJ Surprise, Terrassen-, Garten-, Zelt- und Barbetrieb.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.