Nach dem Spatenstich am Donnerstag soll alles recht schnell gehen: Die Baywa will bereits im Sommer 2019 teilweise in das neue Agrar-Kompetenzzentrum in Wernberg-Köblitz einziehen. Im Herbst 2019 soll der Neubau schließlich fertiggestellt sein. Zu dem Umzug kam es wegen des Baus einer Umgehungsstraße in Nabburg. Ein Ersatzgrundstück, das die Baywa angeboten bekommen hatte, kam für sie für diesen Zweck nicht in Frage. Stattdessen entschied sich die Firma für einen Umzug nach Wernberg-Köblitz. Die Investorenfamilie Kiener, in deren Hand die Firma MEK Projektbau GmbH & Co. KG ist, lässt den Bau errichten. Baywa mietet ihn danach langfristig an. Unternehmens-Pressereferentin Antje Krieger nannte einen Zeitraum von 20 Jahren.
Das Agrar-Kompetenzzentrum soll die mittlere und nördliche Oberpfalz für die Getreideerfassung und Abgabe von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln abdecken. Marcus Pöllinger, designiertes Vorstandsmitglied der Baywa AG, erklärte: "Die Landwirtschaft steht international vor einem starken Wandel, vor allem aufgrund der Digitalisierung. Neben der Entwicklung neuer digitaler Vertriebs- und Vermarktungskonzepte bleibt für uns die persönliche Präsenz vor Ort auch in Zukunft wichtig." Das neue Agrar-Kompetenzzentrum sei eine Investition in die Zukunftsfähigkeit des Erfassungs- und Betriebsmittelgeschäfts vor Ort sowie ein klares Bekenntnis zur Region. "Auch wenn die Baywa mit 17 000 Mitarbeitern weltweit global aufgestellt ist, ziehen wir die Kraft aus unseren Wurzeln - und diese sind die Oberpfalz", erklärte Pöllinger.
"Der Neubau in Wernberg-Köblitz wird für die Landwirte in der Region eine spürbare Verbesserung bringen", meinte Meinrad Wimmer, Spartengeschäftsführer Agrar in Ostbayern. Er rückte vor allem die "verkehrstechnisch gute Lage" in den Fokus und die Anbindungen an die Autobahnen A 6 und A 93. Er bemerkte, dass die Baywa schon einmal vor 25 bis 30 Jahren - so genau könne er es nicht sagen - eine Niederlassung in Wernberg-Köblitz gehabt habe. Nun will das Unternehmen vom Markt aus "wieder die Zukunft gestalten". Landwirtschaftliche Fahrzeuge müssten nicht durch die Stadt, was die Einwohner entlaste. Durch die Automatisierung bei der Erfassung könne das Unternehmen am neuen Standort bis zu 150 Tonnen Getreide pro Stunde annehmen. "Für die Landwirte verkürzen sich die Wartezeiten somit um ein Vielfaches."
Nachdem das Agrar-Kompetenzzentrum von Nabburg nach Wernberg-Köblitz verlegt wird, stellt sich die Frage, was mit der Landmaschinen-Werkstätte passiert. Baywa-Pressereferentin Krieger erklärte, dass der Standort in Nabburg prinzipiell nicht aufgegeben werden soll - deshalb habe das Unternehmen auch einen alternativen Vorschlag zur Straßenführung gemacht. Allerdings erklärte sie auch, dass "wir Alternativen prüfen und es Überlegungen gibt". Konkreter wollte die Pressereferentin nicht werden, da noch nichts ausgereift sei. In jedem Fall soll die Baywa-Tankstelle in Nabburg bleiben.
Auch wenn die Baywa mit 17 000 Mitarbeitern weltweit global aufgestellt ist, ziehen wir die Kraft aus unseren Wurzeln - und diese sind die Oberpfalz.
Zu den Kosten für den Neubau in Wernberg-Köblitz wollte die Investorenfamilie Kiener keine genaueren Angaben machen. Das neue Kompetenzzentrum umfasst rund 8500 Quadratmeter Gesamtfläche. In den kommenden Monaten werden dort Büroflächen, ein Getreidelagerraum mit einer Gesamtkapazität von 5200 Tonnen, ein Düngemittellager mit 2300 Tonnen Lagerkapazität und ein Stückgutlager mit über 800 Quadratmeter Lagerfläche entstehen. (doz)
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