Wernberg-Köblitz
08.01.2019 - 18:01 Uhr

Beherzt ein Leben gerettet

„Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und habe nur das gemacht, was ich gelernt habe“, so Werner Fischer
bescheiden. Für seinen Rettungseinsatz wird er nun ausgezeichnet.

„Einmal Feuerwehrmann – immer Feuerwehrmann“, so könnte man das beherzte Handeln von Werner Fischer umschreiben, der durch seinen couragierten Erste-Hilfe-Einsatz einer älteren Dame das Leben rettete und dafür mit dem Ehrenkreuz in Silber des Bayerischen Feuerwehrverbandes ausgezeichnet wurde. Bürgermeister Konrad Kiener (rechts) und Kreisbrandmeister Dieter Schweiger (links) gratulierten. Bild: wee
„Einmal Feuerwehrmann – immer Feuerwehrmann“, so könnte man das beherzte Handeln von Werner Fischer umschreiben, der durch seinen couragierten Erste-Hilfe-Einsatz einer älteren Dame das Leben rettete und dafür mit dem Ehrenkreuz in Silber des Bayerischen Feuerwehrverbandes ausgezeichnet wurde. Bürgermeister Konrad Kiener (rechts) und Kreisbrandmeister Dieter Schweiger (links) gratulierten.

Bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Wernberg erhielt er das Ehrenkreuz in Silber des Bayerischen Feuerwehrverbandes. Notarzt Dr. Hans-Jürgen Loelgen und der ehemalige Kreisbrandmeister Willi Duschner hatten ihren Feuerwehrkameraden für die Ehrung vorgeschlagen. Fischer war davon gänzlich überrascht.

Wer Werner Fischer kennt, der weiß, dass er ein engagierter Feuerwehrmann und Gerätewart ist und sich seit vielen Jahren aktiv in die Feuerwehr Wernberg einbringt. Der Anlass für diese Auszeichnung war nun aber sein couragiertes Verhalten, das er in seiner Freizeit Mitte Dezember an den Tag legte und dadurch das Leben einer älteren Dame rettete. Am 14. Dezember leistete Werner Fischer auf der Autobahn, als er sich gerade auf dem Heimweg befand, fachmännisch Erste Hilfe.

Eine über 90-jährige Dame hatte sich verschluckt und drohte zu ersticken. Sie befand sich in Begleitung eines ebenfalls bereits älteren Ehepaares, welches mit der Gesamtsituation aber etwas überfordert schien. Als Werner Fischer das hilflos wirkende Ehepaar am Seitenstreifen der Autobahn stehen sah, hielt er an, um Hilfe anzubieten und fand dabei eine ältere Dame vor, die zu ersticken drohte. Beherzt leitete Werner Fischer sofort den Notruf ein, packte die ältere Dame in die stabile Seitenlage und überstreckte den Unterkiefer, so dass die Frau trotz verlegter Atemwege noch etwas Luft bekam. Dr. Hans-Jürgen Loelgen traf als Notarzt wenig später dort ein und stellte fest: Wenn Werner Fischer nicht sofort so gut und couragiert gehandelt hätte, wäre ärztliche Hilfe vermutlich zu spät gekommen.

Kreisbrandmeister Dieter Schweiger und Bürgermeister Konrad Kiener überreichten zusammen an Werner Fischer das Ehrenkreuz in Silber des Bayerischen Feuerwehrverbandes, verbunden mit einem herzlichen Dankeschön für diesen Einsatz. Werner Fischer habe hingeschaut und "war bereit, sofort erste Hilfe zu leisten". Fischer war sehr überrascht von dieser Ehrung. Für ihn war sein Handeln "normal". Erste Hilfe zu leisten sei die Pflicht eines jeden Bürgers, Feuerwehrmann sei man immer, man lerne, wie man Hilfe leisten könne und müsse das Erlernte nur anwenden. An seine Kameraden appellierte er: "Männer schaut's hin und nicht weg. Wir können das, wir haben das gelernt und niemand muss Angst haben, etwas falsch zu machen, denn die Integrierte Leitstelle steht einem telefonisch auch bis zum Eintreffen des Notarztes mit Rat und Tat zur Seite".

Die Bilanz der Feuerwehr Wernberg für das Jahr 2018 war beeindruckend. Der Verein darf sich derzeit über 233 Mitglieder freuen, 61 Mitglieder sind davon auch im aktiven Feuerwehrdienst engagiert. Im letzten Jahr standen 56 Einsätze an, die sich in sechs Einsätze im Zuge des abwehrenden Brandschutzes und 50 Einsätze im Bereich technische Hilfeleistung gliederten. Vielen ist dabei der Großbrand in Schmalhof im Gedächtnis geblieben. Insgesamt wurden im letzten Jahr 970,5 Einsatzstunden abgeleistet, ebenso insgesamt 3661,5 Stunden an ehrenamtlicher Zeit zum Wohle der Allgemeinheit. Darin enthalten ist auch die Ausbildung der Jugend.

Erster Kommandant Manuel Kraus stellte fest, dass die Zahl der Stunden mit den Anforderungen stetig steigen. Umso mehr freue er sich, dass er auf so eine engagierte Mannschaft bauen könne. Neben den feuerwehrtechnischen Anforderungen und organisatorischen Terminen beteiligte sich die Feuerwehr Wernberg auch an vielen gesellschaftlichen Anlässen. Darauf ging erster Vorsitzender, Franz Rauch, ein. Dazu gehörten der Besuch bei der Feuerwehr Vohenstrauß sowie die Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen, wie Bürgerfest und Adventsmarkt. Den Höhepunkt stellte die eigene Fahrzeugweihe des HLF sowie des Mehrzweckfahrzeuges am 28. April dar.

Auch um den Nachwuchs ist es gut bestellt, wie man dem Bericht des Jugendwartes Hans Ebenburger entnehmen konnte. Die Jugendfeuerwehr besteht aus zehn Mitgliedern, drei weitere traten an der Jahreshauptversammlung in die aktive Wehr ein. Neben 22 Übungen nahmen die Jugendlichen an diversen Wissenstests teil. Bürgermeister Konrad Kiener und Kreisbrandmeister Dieter Schweiger würdigten die stete Einsatzbereitschaft und den guten Ausbildungsstand der Feuerwehr.

Auszeichnungen:

Die Jugendlichen Kevin Anton, Sebastian Dinkelmeyer, Julian Kraus, Laurenz Rosenberg, Hannes Saller, Paul Schöner, Bastian Schweiger und Tobias Weiß und Thomas Zeidler erhielten ihre Auszeichnungen für das Bestehen des Oberösterreichischen Wissenstestes, des Wissenstestes im Bayerischen Feuerwehrwesen, der Bayerischen Jugendleistungsspange und Jugendflamme aus den Händen von Jugendwart Hans Ebenburger.

Außerdem nahm Kommandant Manuel Kraus Kristyna Balk, Lukas Geitner und Florian Götz in den aktiven Feuerwehrdienst auf. Er beförderte Anja Braun, Melanie Brusky und Christof Ries zur Oberfeuerwehrfrau bzw. zum Oberfeuerwehrmann und überreichte an Sabrina Kohl, Fabian Schinner und Florian Schmauß das Ärmelabzeichen für zehn Jahre aktiven Dienst. Des Weiteren erhielten Stefan Ruhland und Florian Schmauß das Lehrgangsabzeichen für die bestandene Maschinisten-Ausbildung.

 
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