Ein große Trauergemeinde, darunter viele Mitarbeiter des glasverarbeitenden Unternehmens Flachglas (früher Detag), nahmen am vergangenen Samstag Abschied von ihrem ehemaligen Chef Ferdinand Wollersheim. Er war am 17. Mai im Alter von 94 Jahren gestorben.
In seiner Trauerpredigt blickte Pfarrer Markus Ertl in das Lebensbuch von Ferdinand Wollerheim, das am 15. April 1930 in Köln aufgeschlagen wurde. Nach seiner Schulausbildung studierte Wollersheim an der Technischen Hochschule Aachen Maschinenbau und schloss als Diplomingenieur für Maschinenbau/Verfahrenstechnik ab. 1955 heiratete er seine Ehefrau Ingrid, die ihm fünf Töchter schenkte und mit der er 67 Jahre lang verheiratet war.
Im Jahr 1957 übernahm er eine Stelle als Betriebsingenieur bei der Detag in Wernberg und bereits ein Jahr später wurde er Leiter des Technischen Büros. So wurd eWernberg-Köblitz der Lebensmittelpunkt der Familie. 1972 wurde ihm die Verantwortung als Werksleiter und Direktor des Werkes Wernberg der Flachglas AG übertragen. Über 22 Jahre, bis zu seiner Pensionierung, stand Ferdinand Wollersheim an der Spitze des Unternehmens, das in den 1970er Jahren bis zu 1 500 Mitarbeiter zählte und zu den größten Unternehmen der mittleren Oberpfalz zählte.
Seine hohe Fachkompetenz und sein kollegialer Führungsstil zeichneten ihn als hochgeschätzten Vorgesetzten aus. Neben seiner beruflichen Arbeit übernahm er ehrenamtliche Aufgaben. So war Ferdinand Wollersheim auch Gründungsmitglied des TSV DETAG Wernberg und von 1968 bis 1995 dessen Vorsitzender. Für seine großen Verdienste wurde ihm 1993 das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Nach seiner Pensionierung verlegte er mit seiner Frau seinen Wohnsitz nach Ruhpolding, näher an den von beiden geliebten Berge. 2019 kehrte das Paar wieder nach Wernberg zurück, um ihren Lebensabend bei der Töchter zu verbringen. Ingrid Wollersheim ist vor zwei Jahren verstorben. Es war der ausdrückliche Wunsch des Verstorbenen, dass an seinem Grab keine Reden gehalten wurden.
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