Wernberg-Köblitz
10.08.2018 - 16:58 Uhr

Gespenst der inaktiven Mittelschule

Schlechte Nachrichten für die Mittelschule Wernberg-Köblitz: Bei der Schulverbundsssitzung kristallisiert sich aufgrund der niedrigen Schülerzahlen heraus, dass im kommenden Schuljahr nur die 9. Klasse erhalten werden kann.

Mittelschule Völkl
Mittelschule

Aufgrund der zugeteilten Lehrerstunden wird die künftige 7. Klasse wohl nach Pfreimd oder Schmidgaden ausgelagert, teilte Bürgermeister Konrad Kiener in der Marktratssitzung mit. Für eine Fortführung der 7. Klasse wären zusätzlich 24 Lehrerstunden erforderlich gewesen. Kiener hat sich in dieser Angelegenheit an das Kultusministerium gewandt. Der Versuch ist aber ziemlich aussichtslos geworden: Ging Kiener bei der Aufstellung zunächst noch von elf Schülern in der siebten Klasse aus, so sind es jetzt nur noch sieben.

Mit der Grundschule gibt es kein Problem, doch die zahlreichen Übertritte an Gymnasium, Realschule und Wirtschaftsschule zehren an der Mittelschule vor Ort. Heuer könne noch eine 9. Klasse gebildet werden, aber es gebe für die Zukunft "das Gespenst der inaktiven Mittelschule", so der Bürgermeister. Ob das dann überhaupt noch Sinn mache? Umso mehr komme dem Bestreben Bedeutung zu, neuer Sitz für die Förderschule zu werden. Es gebe noch Mitbewerber, die Entscheidung falle letztendlich im Kreistag. SPD-Markträtin Marianne Schieder kritisierte die bayerische Schulpolitik. Mit der Gründung der Schulverbünde mache sich der Staat einen schlanken Fuß auf Kosten der Gemeinden, "damit sie selbst ihre Schulen beerdigen müssen".

"Wir sind das fünfte Rad am Wagen des Mittelschulverbundes", so der Bürgermeister mit Blick auf die Lage am Rande des Landkreises und den kleinsten Schulsprengel. Er würde sich mehr Solidarität wünschen, doch die Verbundmitglieder seien auch bestrebt, die eigene Schule zu halten. SPD-Markträtin Christa Mösbauer nahm auf den Besuch von Kultusminister Bernd Sibler in der Kommune Bezug. Sie kritisierte, dass Sibler Hoffnungen geweckt habe, die nicht erfüllt werden können. Das wollte Kiener so nicht stehen lassen. Sibler habe lediglich die guten Standortvorteile von Wernberg-Köblitz in den Verhandlungen mit dem Verbund genannt.

 
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