Lagleder ist gebürtiger Regensburger, doch seit Jahrzehnten in Südafrika verwurzelt. Er gründete den Orden "Brotherhood of Blessed Gerard". Lagleders Hilfsprojekt in Mandeni versucht, den Teufelskreis von Armut und Aids-Problematik zu durchbrechen. In einem Rundbrief stellt Pater Gerhard professionell seine Arbeit dar, legt seine Spenden und den Verwendungszweck offen.
Seit mehreren Jahren unterstützt der Lions Club Oberpfälzer Wald die Arbeit von Pater Gerhard. Nun war er auf Heimaturlaub in der Oberpfalz und bei einem Vortragsabend der Lions in Wernberg-Köblitz. Pfarrgemeinderatssprecherin Maria Schlögl lernte Lagleder bei einer Südafrika-Reise zu zwei Nabburger Missionaren - Schwester Eobarda und Bischof Fritz Lobinger - kennen. Schlögl, zugleich Vizepräsidentin des Lions Clubs Oberpfälzer Wald, zeigte in ihrer Hinführung zu Lagleders Vortrag Impressionen von ihrer Reise.
In Pater Lagleders Bericht drückten schon alleine die Bilder, die Porträts und persönlichen Worte der Angestellten, Ehrenamtlichen und Kranken aus, was im Hilfszentrum geleistet wird: Aids-Therapieberatung, häusliche Pflege, Behandlung im Krankenhaus, Arbeit im Hospiz, in Kindergarten und Waisenhaus. Stipendien für die Ausbildung in Helferberufen sind eine Basis für die Hilfe zur Selbsthilfe. Die Zahlen sind niederschmetternd: Knapp 40 Prozent der Bevölkerung ist ohne Grundschulabschluss, 77 Prozent liegen unter der Armutsgrenze. Trostlosigkeit, Drogen, Aids. "Ich kann nicht sagen, der Herrgott wird es schon richten. Er braucht unsere Hände, wir sind Kirche", betonte Lagleder.
Aids sei keine lebensverkürzende Krankheit mehr und bei korrekter, lebenslanger Einnahme nicht ansteckend. Über 700 Menschen wurden alleine im Jahr 2017 in Lagleders Hilfszentrum so behandelt - auch mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums. Doch nun gibt es dramatische Rohstoff-Lieferengpässe. Es muss bei einem anderen Hersteller gekauft werden. All das macht Pater Lagleder "zum Berufsbettler". Lions-Präsidentin Claudia Kaufmann überreichte 3000 Euro, die bei verschiedenen Lions-Aktionen erwirtschaftet worden sind. Der Frauenbund Oberköblitz stockte die Summe noch um 200 Euro auf.
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