Wernberg-Köblitz
20.08.2018 - 17:33 Uhr

Der nächste "Hausputz" in Neunaigen

Saltendorf ist abgeschlossen, der Ort hat an Lebensqualität gewonnen. Auf ein Neues: Jetzt wird die einfache Dorferneuerung in Neunaigen in Angriff genommen.

Die Begrüßungstafeln erinnern an die Goldmedaille auf Bezirksebene "Unser Dorf soll schöner werden im Jahr 1982. Nun bekommt das Dorf erneut eine Schönheitskur. Völkl
Die Begrüßungstafeln erinnern an die Goldmedaille auf Bezirksebene "Unser Dorf soll schöner werden im Jahr 1982. Nun bekommt das Dorf erneut eine Schönheitskur.

Das Projekt wird vom Amt für ländliche Entwicklung gefördert. 350 000 Euro stehen im Raum, eventuell werden es sogar 450 000 Euro. Die gleiche Summe muss die Marktgemeinde in die Hand nehmen, um den Zuschlag zu bekommen. Damit allerdings nicht genug: Was das Ingenieurbüro Schultes aus Grafenwöhr den Markträten als Gesamtpaket vorstellte, liegt bei 2,259 Millionen Euro brutto. Darin enthalten sind aber auch "Kann"-Projekte, die zwar wünschenswert sind, aber je nach Machbarkeit und Finanzierbarkeit realisiert werden können. Sie sollten aber im Gesamtpaket aufgenommen werden, riet Bautechniker Michael Wagner. Abgespeckt werden könne immer, aber Maßnahmen nachträglich in das Paket "einfache Dorferneuerung aufnehmen", das gehe nicht.

Vor einem Jahr liefen die ersten Vorbesprechungen an, im Mai dieses Jahres wurden die Inhalte von Planern und Dorfbewohnern festgezurrt. Im Herbst sollen die einzelnen "Bausteine" stehen, damit Anfang nächsten Jahres mit einzelnen Maßnahmen in die Objektplanung eingestiegen werden kann. 1982 war Neunaigen schönstes Dorf der Oberpfalz. "Warum soll man daran nicht anknüpfen können?", meinte Michael Wagner.

Die Kostenschätzung

Das Büro Schultes hat nun die neun angedachten Projekte mit Kostenschätzungen hinterlegt. Das Gemeinschaftshaus und die benachbarte Kanzlei sollen zum zentralen Dorfmittelpunkt umgebaut werden. Das Umfeld mit Feststadel und Holzlege bekommt "Aufenthaltscharakter". Der an das Gemeinschaftshaus angrenzende Spielplatz ist neu zu gestalten, der Bolzplatz zu integrieren. Am Dorfweiher soll Wasser erlebbar gemacht werden - mit Sitzstufen, Bühne, Bänken, Pavillon. Der Weg am Schwallbach steht unter dem Motto "Wasser und Obst". Der Containerplatz ist einzugrünen. Kleinere Umgestaltungen sind im Friedhof und an der Begrüßungstafel nötig. Zum Schutz vor Hochwasser müssen Retentionsflächen geschaffen werden. Dazu ist aber die Unterstützung von privaten Grundbesitzern gefragt.

Michael Wagner würde gerne die St.-Vitus-Straße, die Lehrer-Schinner-Straße und die Rosengasse integriert sehen. Aufgrund der befürchteten Ausbaubeiträge hatten sich die Anlieger jedoch gegen den Ausbau der St.-Vitus-Straße entschieden. Da sich die Situation nun rechtlich anders entwickelt hat, sollte man "darüber nachdenken, mögliche Straßengestaltungsmaßnahmen bewusst mit reinzunehmen", riet Wagner. Ob sie auch realisiert werden, könnte später entschieden werden. Ohne Grunderwerbskosten und ohne Kosten für infrastrukturelle Maßnahmen sowie ohne die möglichen Eigenleistungen der Dorfbewohner gerechnet, liegt man mit der einfachen Dorferneuerung bei geschätzten 2,259 Millionen Euro brutto.

Eventuell Löschweiher

Bürgermeister Konrad Kiener verwies auf zwei entscheidende Sachverhalte: Der Straßenausbau ist eine Option und war nicht im Maßnahmenkatalog enthalten. Und hinter dem Umbau des Dorfweihers steht ein Fragezeichen. Er muss mit Blick auf den Großbrand in Schmalhof und die angespannte Wassersituation eventuell zum Löschweiher umgestaltet werden.

Markträtin Marianne Schieder plädierte dafür, die St.-Vitus-Straße in den Plan reinzunehmen, "wenn nicht, sind die Fördermöglichkeiten für immer weg". Georg Schlögl prognostizierte, dass der Ausbau, falls er nicht ins Programm aufgenommen werde, aufgrund des Zustandes der Straße "dann in einigen Jahren kommt". Bürgermeister Kiener möchte nun noch mögliche Fördermöglichkeiten für die ein oder andere Maßnahme abklopfen lassen. Er wird die Ergebnisse in der Septembersitzung des Marktrates präsentieren. Das Gremium billigte den vorgestellten Dorferneuerungsplan für Neunaigen. Er wird jetzt mit dem Amt für ländliche Entwicklung beraten.

 
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