Wernberg-Köblitz
09.05.2019 - 15:10 Uhr

Polizeipräsenz zeigt Wirkung

Gezielte Maßnahmen und Polizeipräsenz zeigen Wirkung. Das wird beim Blick auf Unfallzahlen und Kriminalstatistik deutlich - vor allem auch im langfristigen Vergleich. "Wir tun alles für die Sicherheit", bekundet PI-Chefin Sabine Roidl.

Der Blick in die Verkehrsunfall- und die Kriminalitätsstatistik sorgt für entspannte Gesichter. Polizeihauptkommissar Stefan Weinberger und PI-Leiterin, Erste Polizeihauptkommissarin Sabine Roidl, informierten Bürgermeister Konrad Kiener und Geschäftsleiter Stefan Falter beim Sicherheitsgepräch über die aktuelle Lage. Bild: kö
Der Blick in die Verkehrsunfall- und die Kriminalitätsstatistik sorgt für entspannte Gesichter. Polizeihauptkommissar Stefan Weinberger und PI-Leiterin, Erste Polizeihauptkommissarin Sabine Roidl, informierten Bürgermeister Konrad Kiener und Geschäftsleiter Stefan Falter beim Sicherheitsgepräch über die aktuelle Lage.

Für Erste Polizeihauptkommissarin Sabine Roidl war das Sicherheitsgespräch im Wernberger Rathaus das erste, seit sie zum 1. April für den seit längerem erkrankten Günther Vierl übergangsweise die Leitung der Nabburger Polizeiinspektion übernommen hat. Die gebürtige Wackersdorferin ist bereits seit 30 Jahren im Polizeidienst und war zuletzt Leiterin des Kommissariats "Zentrale Aufgaben" bei der Kripo Regensburg.

Der stellvertretende PI-Leiter, Polizeihauptkommissar Stefan Weinberger, beleuchtete zunächst die Kriminalstatistik. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 256 Straftaten registriert gegenüber 210 im Vorjahr. Deutlich zurückgegangen von neun auf vier ist die Gewaltkriminalität (gefährliche und schwere Körperverletzung).

Hohe Kontrolldichte

Bei der Straßenkriminalität ist ein Anstieg von 16 auf 28 zu verzeichnen, wobei insbesondere die Straßendiebstähle (16 Fälle, unter anderem Lkw-Aufbrüche) und die Sachbeschädigungen (oft im Bereich des Cafe 24) gestiegen sind. Dass im vergangenen Jahr 23 (Vorjahr elf) Rauschgiftdelikte aktenkundig wurden, führt Stefan Weinberger auf die hohe Kontrolldichte zurück. Nahezu keine Rolle mehr spielten Einschleusungen und bei den Wohnungseinbrüchen gab es keinen einzigen Fall.

"Gezielte Maßnahmen und hohe Polizeipräsenz", so die PI-Chefin und ihr Stellvertreter übereinstimmend, sind Gründe für den Rückgang. Beide begrüßen im übrigen auch die zunehmende Verkehrsüberwachung durch den Zweckverband "Kommunale Verkehrssicherheit." "Die Bürger sehen, dass etwas getan wird und wir müssen in unserer Arbeit Schwerpunkte setzen und können nicht überall präsent sein", argumentiert Weinberger.

Eins liegt Weinberger in Sachen Kriminalität besonders am Herzen: Bei der Aufklärung von Straftaten ist die Polizei oft auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Deshalb sollten verdächtige Wahrnehmungen immer der Polizei mitgeteilt werden. Besonders freut es Sabine Roidl, dass es 2018 keinen tödlichen Verkehrsunfall (siehe Info-Kasten) gab. Das Thema "Alkohol" wird ihrer Ansicht nach immer noch zu leicht genommen. "Alkohol und Steuer passt nicht zusammen", appelliert die PI-Leiterin.

Fahrgemeinschaften

Erfreulich sei dagegen, dass sich viele junge Leute mittlerweile zu Fahrgemeinschaften zusammen. Den Anstieg der Fahrradunfälle zieht Roidl durchaus im Zusammenhang mit der Zunahme der E-Bikes und weil auch mehr ältere Leute damit unterwegs sind. "Helm tragen ist leider noch nicht selbstverständlich", bedauert sie und verweist auf das höhere Verletzungsrisiko. Kein Verständnis hat die Polizeihauptkommissarin dafür, dass immer noch Leute ohne Gurt unterwegs sind und dass während der Fahrt mit dem Handy telefoniert oder Nachrichten gelesen werden. In diesem Bereich wird weiterhin kontrolliert, so die Nabburger PI-Chefin: "Kontrollen sind keine Schikane, sondern wichtig für die Verkehrssicherheit". "Nichts auffälliges", resümiert Sabine Roidl am Ende des Gesprächs und appelliert: "Jeder einzelne kann dazu beitragen, dass es so bleibt". "Das Sicherheitsgefühl ist um Längen besser geworden, die gute Arbeit der Polizei und die Präsenz schlägt sich positiv in der Statistik nieder", gibt Bürgermeister Konrad Kiener als Lob für das gesamte Team mit auf den Weg.

Hintergrund:

Polizei riecht den (Reh-)Braten

In Erinnerung geblieben ist Stefan Weinberger ein kurioser Fall von Jagdwilderei. Nach einem Rehunfall verwickelte sich ein Autofahrer in Widersprüche. Aufgrund von Spuren verhärtete sich der Verdacht, dass er das „erlegte“ Reh mitgenommen hatte. Dies bestätigte eine Hausdurchsuchung, bei der das Wild bratfertig im häuslichen Kühlschrank gefunden wurde. Aus dem geplanten Rehessen wurde allerdings nichts, da die Polizei den Braten mitnahm.

Info:

Verkehrsunfallstatistik

Im Bereich der Polizeiinspektion Nabburg ging die Zahl der Verkehrsunfälle von 2017 auf 2018 um knapp 6,5 Prozent von 1068 auf 999 zurück. Dabei waren glücklicherweise keine Toten zu beklagen (im Vorjahr drei). Schwer verletzt wurden 29 und leicht verletzt 91 Personen. Von 16 auf zwölf gingen die Alkoholunfälle zurück, währen die sich bereits auf einem hohen Niveau befindlichen Wildunfälle (505 im Jahr 2017) erneut steigerten auf 528 Fälle. Die meisten Karambolagen (367) ereigneten sich auf Gemeindestraßen. Von den 119 Unfallfluchten (Rückgang um vier Prozent), wurden 84 aufgeklärt. Von neun auf 21 gestiegen ist die Zahl der Fahrradunfälle. Bei fast 200 Geschwindigkeitsmessungen gab es 31 Fahrverbote und 3 683 Beanstandungen im Verwarnungs- und Anzeigenbereich. Von 312 auf 203 reduziert haben sich die Gurt-Beanstandungen, während die Handy- Anzeigen von 50 auf 79 zunahmen. (kö)

 
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